Das E-Magazin für Berufsstarter mazubi digital Ausbildungsberufe aus deiner Region
Das E-Magazin für Berufsstarter mazubi digital Ausbildungsberufe aus deiner Region
Es geht um mehr - es geht um dich!
Mit mazubi digital hast du eine Begleitung auf dem Weg in deinen Ausbildungsbetrieb aus der Region. Ob der Wunschberuf am Ende auch immer der ist, der für dich passt? Finde es heraus. In mazubi digital findest du Hinweise rund um die Bewerbung, welche technischen Möglichkeiten sinnvoll sind, wie du deine Stärken erkennst und vieles mehr.
Serviceinformationen der Berufsinformationszentren (BiZ) der Agentur für Arbeit unterstützen dich bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz in Brandenburg und Berlin. Die IHK und HWK leisten Dir ebenfalls Hilfestellung. Schau also auch bei unseren Partnern vorbei.
Zu den einzelnen Berufsgruppen präsentieren sich ausbildende Unternehmen aus der Region Brandenburg - Berlin.
Dabei suchen dich Unternehmen aus Handwerk, Industrie sowie öffentlichen Einrichtungen. Von privaten, inhabergeführten Unternehmen oder Großunternehmen jeder Branche sind Angebote vorhanden. Öffentliche Institutionen suchen Auszubildende, die ihren Weg im Verwaltungsmanagement oder Dienstleistungssektor sehen.
Einfach mal schauen - scrollen und überzeugen lassen.
Viel Erfolg wünschen wir Dir!
Kapitel 2Alles rund um Deine Bewerbung
Eine Bewerbung ist kein Zauberwerk Bewerbung
Bevor Du mit dem Schreiben loslegst, informiere Dich
gut
Auch wenn Du es nicht so mit dem Schreiben hast: Eine
Bewerbung ist kein Zauberwerk. Wenn Du Dir Hilfe suchst, schaffst Du diese
Herausforderung. Ganz bestimmt unterstützen Dich Deine Familie und Deine
Freunde. Auch im Internet findest Du viele wertvolle Tipps. Eine der ersten
Adressen ist die Bundesagentur für Arbeit. Unter www.arbeitsagentur.de/erfolgreich-bewerben/bewerbung-schreiben
findest Du kurz und knapp alle wichtigen Infos – inklusive einer Checkliste
(PDF), damit Du auch an alles denkst.
Das meiste Kopfzerbrechen bereitet wohl das Anschreiben. Ins Anschreiben gehören Deine schulischen Erfahrungen und
Kenntnisse, die möglichst im Zusammenhang mit der angestrebten Ausbildung
stehen. Informiere Dich also, welche Erfahrungen und Kenntnisse für die
Ausbildung und den Beruf wichtig sind. Die Infos dazu findest Du im Internet
unter www.berufenet.arbeitsagentur.de
Wenn Du zum Beispiel Tischler werden willst,
solltest Du
gut sein in Mathematik, Physik/Chemie und Werken/Technik. Das kannst Du dann im
Anschreiben mitteilen. Gab es an der Schule vielleicht auch ein Projekt, das
Dir besonders Spaß gemacht hat? Welche Deiner Hobbys und Interessen passen zu
der Ausbildung? Hast Du schon ein Praktikum in diese Richtung gemacht? Oder
einen Nebenjob? Aber liste nicht nur auf. Erzähle, was konkret Du gemacht und
gelernt hast.
Ins Anschreiben gehört zudem Deine Motivation. Warum
bewirbst Du Dich ausgerechnet bei diesem Betrieb, was gefällt Dir an ihm? Dazu
informiere Dich über den Ausbildungsbetrieb und schau auf dessen Website. Vielleicht kennst Du Leute, die dort arbeiten oder
ihre Ausbildung machen? Auch das kannst Du im Anschreiben erwähnen.
Denk dran: Die Bewerbung ist Dein Aushängeschild. Darum nimm
Dir Zeit dafür! Schicke die Bewerbung nicht gleich ab. Sondern lies mit
Abstand noch einmal drüber. Lass am besten mehrere Leute einen Blick darauf
werfen. Du kannst zum Beispiel einen Berufsberater der Agentur für Arbeit darum
bitten.
Das gehört in eine Bewerbung
Deckblatt (muss nicht sein): Kontaktdaten, gegebenenfalls Foto und
Kernkompetenzen.
Onepager (muss nicht sein): Dein Kurzprofil auf einer ansprechend
gestalteten Seite. Mit Foto, Grunddaten (Vorname, Name, Adresse, Geburtsdatum,
Zivilstand, Kinder, Heimatort), Lebenslauf.
Außerdem: Kenntnisse, Fähigkeiten, Kompetenzen,
die zum Unternehmen und zur Stelle
passen (relevante Aus- und Weiterbildungen, Diplome oder Fortbildungen, Soft
Skills, Sprach- und IT-Kenntnisse).
Anschreiben: Absender- und Empfängeradresse, Betreff, Anrede, am
Ende Gruß und Unterschrift.
Ins Anschreiben gehören Deine bisherigen
schulischen Erfahrungen und Kenntnisse, die möglichst in Zusammenhang mit der
angestrebten Ausbildung stehen, aber auch Deine Motivation, warum Du Dich genau
bei diesem Unternehmen bewirbst.
Lebenslauf: Vorzugsweise in tabellarischer Form.
Er enthält Deinen
schulischen Werdegang und die erzielten Abschlüsse. Außerdem: Fertigkeiten und
Kompetenzen sowie außerschulische Interessen und Aktivitäten, die für die
Ausbildung eine Rolle spielen könnten.
Anhang: Auf jeden Fall Zeugnisse und Zertifikate.
Wenn vom
Unternehmen gewünscht, auch Arbeitsproben.
Foto: Adobe Stock/Ingo Bartussek
Positiv rüberkommen Bewerbungsfoto
Mit einem guten Bewerbungsfoto sammelst Du Sympathiepunkte
Ein gelungenes Bewerbungsfoto kann zum Türöffner für den Job
werden, heißt es bei Karriereberatern. Auch wenn es um einen Ausbildungsplatz
geht, werden die eingereichten Unterlagen durch ein gelungenes Foto
interessanter. Gut ist ein Bild, das beim Adressaten Interesse an Deiner Person
erweckt. „Es geht darum, positiv rüberzukommen“, sagt Bernd Gassner,
stellvertretender Bundesinnungsmeister des Centralverbands Deutscher
Berufsfotografen (CV).
Das funktioniert nicht mit einem Standard-Passbild aus
dem Automaten oder gar einem per Photoshop gestalteten Ausschnitt aus einem
Urlaubsbild, sondern nur mit einem sorgsam arrangierten Foto.
Das klassische Bewerbungsfoto zeigt Kopf und
Schulterbereich. Du schaust direkt in die Kamera, lächelst dabei. Der Hintergrund
sollte hell und neutral sein, die Haltung entspannt. Bernd Gassner empfiehlt,
das Bild von einem Profi erstellen zu lassen und für das Foto-Shooting
ausreichend Zeit einzuplanen.
„Ein 5-Minuten-Schuss reicht da nicht“, sagt
Gassner. Qualität könne man nur von einem Fotografen erwarten, der Erfahrung
habe, am besten von einem Innungsbetrieb.
Auf den Fototermin kannst Du Dich vorbereiten, indem Du für
eine ordentliche Frisur und gepflegte Kleidung sorgst. Wenn Du für das Foto zum
Friseur gehst,
dann sollte das allerdings möglichst eine Woche vor dem
Fototermin passieren, empfiehlt Bernd Gassner. Ansonsten könnte der Schnitt
noch zu frisch aussehen. Vielleicht bringst Du Kamm oder Bürste mit, um im Studio
die Haare noch einmal in Form zu bringen. Die Kleidung sollte möglichst neutral
gehalten sein.
Auf jeden Fall zu vermeiden sind Kleidungsstücke mit
Schriftzügen. „Auch bunt gemusterte oder grell gefärbte Sachen wären nicht
vorteilhaft“, empfiehlt der Profifotograf. Wird von Dir später im Beruf
erwartet, dass Du sehr förmlich gekleidet auftrittst, dann gilt das auch für
das Bewerbungsbild.
Wer allerdings das Gefühl hat, sich für den Fototermin
verkleiden zu müssen, wird auf den Bildern keine natürliche Ausstrahlung haben.
Foto: Adobe Stock/bodnarphoto
Gut vorbereitet zum Betrieb Vorstellungsgespräch
Vorstellungsgespräch: Der erste Eindruck ist wichtig
Im Vorstellungsgespräch hast Du die Gelegenheit, durch
Deinen persönlichen Auftritt einen guten Eindruck zu hinterlassen. Personalverantwortlichen
ist es in der Regel am wichtigsten, dass die Bewerber gut vorbereitet wirken
und sich erkennbar für die Arbeit und das Unternehmen interessieren. Zuallererst
sei es wichtig, Lust auf den Beruf zu zeigen, heißt es etwa bei der Handwerkskammer
Potsdam. Ihre Motivation könnten Bewerber auch unter Beweis stellen, indem sie vorab
bereits ein Praktikum machen oder den Betrieb durch einen Ferienjob
kennenlernen,
so die Kammer.
Bist Du beim Vorstellungsgespräch das erste Mal im Betrieb,
solltest Du Dich auf jeden Fall gründlich vorher informieren. „Was wissen Sie
über unser Unternehmen?“ – das ist eine Standardfrage, die Dir gestellt werden
kann. Vor dem Gespräch kannst Du Dich auf der Firmen-Webseite gründlich
informieren. Allgemeine Informationen über den jeweiligen Beruf kannst Du auf
Portalen wie www.handwerk.de finden. Eine
wichtige Hilfe ist die Stellenbeschreibung. Oft sind darin erforderliche
Fähigkeiten und Erfahrungen genannt. Dann solltest Du im Vorstellungsgespräch möglichst
konkrete Beispiele parat haben, um zu belegen, dass Du diese Eigenschaften
mitbringst.
Der Personalverantwortliche wird sich nach Deinem Lebenslauf
und Deinen Fähigkeiten erkundigen.
Im Gespräch geht es für das Unternehmen auch
darum, einen Eindruck über Dich abseits der Schulnoten zu bekommen. Wenn Du in
einem Verein aktiv bist oder Dich ehrenamtlich engagierst, kannst Du das
erwähnen. Solche Details heben Dich aus der Masse der Bewerber hervor und machen
Dich interessanter. Dein Gesprächspartner wird Dir aber auch Raum geben, selbst
Fragen zum Unternehmen und zu Deinem künftigen Aufgabenbereich zu stellen.
Diesen Raum solltest Du nutzen. Durch diese Fragen signalisierst Du Interesse.
Und ansonsten gilt: Nicht nervös werden. Mit der Einladung
zum Vorstellungsgespräch hat das Unternehmen bereits signalisiert, dass es
Interesse an Dir hat.
Vorstellungsgespräch Christin Klose Foto: dpa
Die Tücken der Technik Videointerview
Beim Videointerview kommt es auf eine gute Vorbereitung an
Ein Vorstellungsgespräch muss nicht in den Räumen des
Ausbildungsbetriebs stattfinden. Es kann auch als Online-Meeting vereinbart
werden. Ein solches Videointerview hat für Dich einige Vorteile.
Vor allem die
möglicherweise weite Anfahrt entfällt. Einige Fallen solltest Du aber
umschiffen. Das betrifft besonders die Technik. Durch Corona sind virtuelle
Treffen zum Standard geworden. Es wird in der Regel davon ausgegangen, dass Du
die nötigen Voraussetzungen mitbringst.
Ein Smartphone bietet meist keine ausreichende
Übertragungsqualität, Du benötigst einen PC oder Laptop. Vorneweg sollte
geklärt sein, welche Software für das Gespräch verwendet wird und ob sie vorher
installiert werden muss. Du solltest möglichst einen Test durchführen und auch
alle Komponenten Deines Computers testen. Insbesondere ist zu klären, ob das
installierte Mikro eine ausreichende Qualität hat. Ansonsten kann es von
Vorteil sein, ein Headset zu tragen, möglichst mit unauffälligen Ohrhörern.
Wichtig ist auch die Beleuchtung am Platz vor dem Computer.
Es macht einen schlechten Eindruck,
wenn Du in einer dunklen Ecke sitzt und
kein zusätzliches Licht installiert hast. Ideal ist ein indirektes Licht von
vorne und leicht von unten.
Am besten probierst Du das vorher aus.
Auch auf den
Hintergrund gilt es zu achten.
Eine neutrale Tapete oder ein Bücherregal passen
besser als ein unruhiges Poster oder ein unaufgeräumtes Bett. Du solltest Dich
so kleiden,
als würdest Du zum Vorstellungsgespräch ins Unternehmen gehen. Das
gilt nicht nur für den Oberkörper, der sich im Bereich der Kamera befindet. Es
könnte ja sein, dass Du während des Gesprächs aufstehen musst. Dann solltest Du
nicht in Jogginghose dastehen. Wichtig ist es, dass Du während des
Videointerviews nicht gestört wirst. Familienglieder dürfen also in dieser Zeit
nicht an die Tür klopfen, durch den Raum laufen oder Krach in der Wohnung
machen.
Foto: Adobe Stock/Gorodenkoff
Was zählt, ist gute Vorbereitung Assessment-Center
Ein Assessment-Center ist weit komplexer als ein
Vorstellungsgespräch
Du hast Dich um einen Ausbildungsplatz beworben und eine
Einladung erhalten? Nice! Wenn in der Einladung von Bewerbertag,
Auswahlseminar, Bewerbertest oder Testverfahren die Rede ist, dann steht Dir
ein Assessment-Center (AC) bevor. Das AC geht weit über ein klassisches
Vorstellungsgespräch hinaus. Sei also gut vorbereitet.
Das Assessment-Center ist ein Eignungstest mit
verschiedenen Aufgaben, die meist in der Gruppe zu lösen sind. Dadurch will das
Unternehmen Deine Persönlichkeit kennenlernen: Wie gehst Du mit Menschen um?
Wie kommst Du mit Stress klar?
Wie löst Du Probleme? Auch bist Du beim AC unter
ständiger Beobachtung. Die Beobachter (Assessoren) stellen mitunter Fragen und
machen sich Notizen.
Lass Dich davon nicht irritieren. Konzentriere Dich so gut
wie möglich auf die Aufgabe. Auch in den Pausen bleibe konzentriert und achte
beim Small Talk auf Deine Worte.
In der Einladung steht meist genau, was Dich im AC
erwartet. So kannst Du Dich entsprechend vorbereiten. Nimm Dir viel Zeit dafür.
Die drei Kernpunkte eines Assessments sind Selbstpräsentation,
Gruppendiskussion und die sogenannte Postkorbübung.
Bei der Selbstpräsentation stellst Du Dich kurz vor.
Was
sind Deine Stärken, Deine Schwächen und wie gehst Du mit ihnen um? Was magst
und kannst Du? Nenne Beispiele, was Du schon gemacht hast, wie Du Dich in
bestimmten Situationen verhalten hast. Informiere Dich gut über Deinen
potenziellen Arbeitgeber, kenne seine Anforderungen und nimm darauf Bezug. Was
motiviert Dich? Übe am besten vor einem Spiegel und sprich laut. Noch besser:
Du sprichst vor einem vertrauten Menschen. Er kann Dir auch gleich Feedback
geben.
Für die Gruppendiskussion wird Euch ein Thema vorgegeben.
Es hat entweder einen Unternehmensbezug oder ist ein aktuelles,
meist
politisches Thema. Darum sei informiert,
was gesellschaftlich gerade passiert.
Bei der Postkorbübung prasseln mehrere Aufgaben
gleichzeitig auf Dich ein, die Du nun zu managen hast. Viel Glück!
Foto: Adobe Stock/Monkey Business
Digitale Spuren im Netz Soziale Netzwerke
Soziale Netzwerke: Zurückhaltung ist manchmal besser
Unternehmen nutzen inzwischen immer häufiger soziale
Netzwerke,
um auf freie Ausbildungsplätze aufmerksam zu machen, oder greifen
auf Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn zurück, um Stellen zu besetzen.
Personalverantwortliche werfen aber oft auch einen Blick auf die Aktivitäten
ihrer Bewerber auf Kanälen wie Instagram, Snapchat oder Fachbook. Deine Social
Media Profile solltest Du wie ein Aushängeschild für Dich betrachten. Es lohnt
sich, vorab ein wenig darauf zu achten, welche Fotos oder Einträge Du
öffentlich zugänglich machst.
Denn einmal veröffentlichte Bilder oder Informationen lassen
sich nicht komplett wieder zurückholen. Bei Facebook etwa ist es zwar möglich,
einen Beitrag wieder löschen zu lassen. Das muss aber aufwendig beantragt
werden. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Fotos und Texte in der
Zwischenzeit von anderen Nutzern kopiert und erneut auf anderen Kanälen veröffentlicht
wurden.
Zunächst solltest Du daher Deine Einstellungen im Profil
checken. Du kannst hier festlegen, wer Deine Inhalte sehen darf. In manchen
Diensten kannst Du auch einstellen, dass Deine Posts nicht über Suchmaschinen
gefunden werden sollen. Am sichersten ist ein privates Profil. Sinnvoll ist es
auch, gelegentlich ältere Posts zu checken.
Manches, was Du vor ein oder zwei
Jahren gepostet hast, ist Dir vielleicht heute peinlich. Achte auch darauf,
welche Nachrichten Du teilst oder welchen Du einen Like verpasst. Es kann sein,
dass Du Dich auf diese Weise mit zweifelhaften Inhalten identifizierst, bis hin
zu Fake News.
Ansonsten heißt es, Ruhe zu bewahren, auch wenn
möglicherweise zweifelhafte Partybilder von Dir im Netz kursieren. Wichtiger
als das ist der Eindruck,
den Dein Bewerbungsschreiben, Dein Lebenslauf und
gegebenenfalls Dein Auftreten im Vorstellungsgespräch hinterlassen.
Foto: Adobe Stock/Pixel-Shot
Praxiserfahrung ins Klassenzimmer Ausbildungsbotschafter Industrie- und Handelskammer weitet ihr Pilotprojekt zu Unternehmensbotschaftern aus
Die schon
seit Jahren in den Schulen präsenten Ausbildungsbotschafter, die Dir die
Berufslehre aus der Perspektive von Auszubildenden vermitteln, bekommen
Ergänzung. Unternehmensbotschafter, von der Industrie- und Handelskammer
Potsdam (IHK) organisiert, sollen bald in vielen Regionen des Kammerbezirks
unterwegs sein. Über die Regionalcenter und die IHK-Stiftung „Fachkräfte für
Brandenburg“ werde das kürzlich in Potsdam gestartete Projekt unter der
Überschrift „Praxiserfahrung ins Klassenzimmer“ auf andere Landstriche
übertragen, kündigt Torsten Stehr an. „Wir brauchen Menschen mit Perspektive
zur Selbstständigkeit“, so der IHK-Fachbereichsleiter. Die Darstellung
eigenständiger unternehmerischer Tätigkeit, wie die Firmengesandten sie Dir
vermitteln sollen, zeige, wie betriebliche Ausbildung auch mit Unternehmertum und
Gründungsgeist zusammenhänge.
Die neuen
Unternehmensbotschafter sollen Fach- und Führungskräfte aus allen Branchen und
Arbeitsbereichen in der Wirtschaft sein. In den Schulklassen werden sie sich
vor allem für die Gründungskultur einsetzen, aber auch darüber informieren,
inwieweit eine betriebliche Ausbildung eine wichtige Grundlage für Deinen
späteren Werdegang sein kann.
„Die
Förderung unternehmerischer Kompetenzen gehört in den Lehrplan jeder Schule,
ganz gleich, ob Schülerinnen und Schüler ein Angestelltenverhältnis oder eine
Führungsposition anstreben“, sagt Ronny Bellovics, der als einer der ersten
Gesandten dieser Art als Vertreter der Potsdamer Firma Art Efx in der
Internationalen Gesamtschule der Landeshauptstadt im Einsatz war.
Es gehe
darum, „schon frühzeitig unternehmerische Erfahrungen weiterzugeben, um
Schülerinnen und Schüler angesichts drängender wirtschaftlicher, ökologischer
und sozialer Herausforderungen für eine Firmengründung als lohnenswerte und
erfüllende Karriereoption zu sensibilisieren“, berichtet Bellovics, der auch
Präsidiumsmitglied der IHK ist.
Die Idee zu Unternehmensbotschaftern war analog zum erfolgreichen Bildungsprojekt
„Ausbildungsbotschafter“ entstanden, bei dem bereits über 100 Azubis aus den
IHK-Mitgliedsbetrieben in den Schulen über ihre duale Ausbildung informieren.
Mögliche
Bildzeile: Unternehmer Ronny Bellovics
erklärt den Schülerinnen und Schülern einer 12. Klasse mit
Wirtschaftsschwerpunkt, warum Gründen nichts mit dem Alter zu tun hat und warum
eine Ausbildung eine wichtige Grundlage für die Selbstständigkeit ist.
Foto: Bolko Bouché
Die richtige Adresse Berufsinformationszentren
Berufsinformationszentren
geben Dir Orientierung
In
leuchtenden roten Buchstaben weist gut sichtbar „BiZ“ an den Fenstern und Türen
den Weg in das Potsdamer Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit. Junge
Menschen sitzen an PCs und informieren sich über berufliche Möglichkeiten. „Du
suchst den passenden Beruf und Ausbildungsplatz für Dich,
dann bist Du hier an
der richtigen Adresse“, sagt Kerstin Königsmann. Sie sorgt im BiZ in Potsdam dafür,
dass sich Besucher schnell zurechtfinden. Weitere Berufsinformationszentren finden
sich in Neuruppin, Eberswalde, Cottbus und Frankfurt (Oder).
Schon in der
Schule kannst Du mit Beratern der Arbeitsagentur Kontakt aufnehmen.
Die
Berufsberaterinnen und -berater besuchen die 8. Klassen und bieten Sprechstunden
an, in denen Du Fragen stellen und über Deine Überlegungen berichten kannst.
Gemeinsam geht ihr dann auf Erkundungstour, welche Ausbildung für Dich passen
könnte und wie Du dazu kommst. Kontaktdaten erfährst Du auf der Arbeitsagentur-Homepage
unter „Berufs- und Studienberatung“ oder direkt im Schulsekretariat.
Ist ein
persönlicher Termin nicht möglich, schickt Dir die Berufsberatung eine
E-Mail-Einladung zum Videotalk. Mit einem Link gelangst Du über einen Warteraum
ins Besprechungszimmer zum Gespräch face-to-face via Smartphone oder Tablet.
Das BiZ ergänzt
die Berufsberatung: Es bietet multimediale Infos zu Ausbildung und Studium. Natürlich
erhältst Du auch Tipps für Alternativen zur Ausbildung – beispielsweise zu dualen
oder anderen Hochschulstudiengängen, zu Praktika, Auslands- und
Freiwilligenjahren.
Zudem gibt
es Ferienworkshops. Kerstin Königsmann: „In den Sommer-, Herbst-, Winter- und
Osterferien bieten wir im BiZ Potsdam die klassischen Vier an: Originell und
richtig bewerben! Das perfekte Vorstellungsgespräch! Eignungstest – Was kommt
auf mich zu? Und das BiZ-Spezial für das Abiturientenvorstellungsgespräch!
Die Termine findest Du auf unserer Webseite.“ Hinweise
zu weiteren Informationsveranstaltungen im BiZ gibt es über den Newsletter „BerufePost“.
Melde Dich über die E-Mail: Potsdam.BiZ@arbeitsagentur.de dafür an.
Nachdem Du
Dich informiert hast, kannst Du an den PCs im BiZ professionell Bewerbungen
schreiben. Dir stehen Farbdrucker, Scanner und USB-Zugang zur Verfügung. Der Online-Versand
Deiner Unterlagen ist möglich. Kommen wieder Pandemie-Einschränkungen, bitten
die Berufsinformationszentren um vorherige Terminvereinbarung. E-Mail-Adresse
oder Telefonnummern finden sich auf der Homepage der örtlichen Arbeitsagentur.
Auf dem Foto
findet sich neben Kerstin Königsmann Mitarbeiterin Lisa Schneider.
Foto:
Arbeitsagentur
Gesandte in Sachen Berufserfahrung Ausbildungsbotschafter
Ausbildungsbotschafter vermitteln Dir
Erfahrungen, die Deine eigenen sein könnten
Sie berichten Dir aus der täglichen
Praxis ihrer eigenen Ausbildung und schildern Dir Erfahrungen aus dem
Arbeitsalltag ganz unterschiedlicher Branchen. Aus ihren Schilderungen wird
deutlich, wie sie selbst zu dem Beruf gekommen sind, den sie gerade erlernen. Authentisch und auf gleicher Ebene bringen
Dir Ausbildungsbotschafter ihre Erfahrungen näher. „Unsere
Ausbildungsbotschafter sind selbst noch nicht lange aus der Schule und stellen
den Schülerinnen und Schülern ihren Ausbildungsberuf und ihren Betrieb daher
auf Augenhöhe dar“, sagt Claudio Freimark, Koordinator
beim Projekt Schule-Wirtschaft an der Potsdamer Industrie- und Handelskammer
(IHK).
Im Frühsommer
wurde allein bei der IHK Potsdam der 100. Ausbildungsbotschafter geschult und
damit sind nun bereits 40 verschiedene Ausbildungsberufe abgedeckt.
Bei Vorträgen im Schulunterricht und
klassenübergreifenden Berufsorientierungstagen sowie auf Messen und ähnlichen
Veranstaltungen sprechen sie über ihre Erfahrungen. Sie stellen ihre Berufe
etwa anhand von Power-Point-Präsentationen vor und beantworten die Fragen der
Jugendlichen. Auch die Pandemie konnte diese Art der Vermittlung – dann digital
umgesetzt – nicht stoppen. „Es geht nichts über den persönlichen Austausch
– digital ist in Ordnung, aber Präsenzveranstaltungen sind unersetzlich“,
sagt der Ausbildungsbotschafter
Noah Behrend, der gerade den Beruf des Bankkaufmanns bei der
Raiffeisenbank Ostprignitz-Ruppin eG erlernt. Als Ergänzung sind die virtuellen Präsentationen
aber auch künftig vorstellbar.
„Der Kontakt und Austausch mit Jugendlichen, sich auf unterschiedliche Klassen vorzubereiten und Interesse für
eine Ausbildung zu wecken, macht mir Spaß“, beschreibt Noah Behrendt, der
derzeit im 2. Lehrjahr ist, seine Motive, sich als Ausbildungsbotschafter zu
engagieren.
„Wir haben so viel positive Resonanz bekommen“, berichtet
Freimark. Die Gesandten berichten Dir von ihren Erfahrungen auf Augenhöhe. Sie
können besser vermitteln als Lehrer dazu in der Lage wären, was ihnen in der
Ausbildung Freude bereitet und was sie antreibt.
Schülern eröffnet sich so ein viel
besserer Einblick in den Ausbildungsalltag. „Und die Botschafter sind sich
ihrer wichtigen Rolle als Gesandte für die duale Berufsausbildung bewusst“,
weiß Freimark.
Will Interesse für eine
Ausbildung wecken: Noah Behrendt bei der Raiffeisenbank.
Foto: IHK Potsdam
Claudio Freimark
Warum lohnt sich ein persönlicher Termin mit Ihnen, Herr Hoffmann? Berufsberater der Agentur für Arbeit
Die Berufsberater
der Agentur für Arbeit unterstützen bei der Ausbildungs- und Studienwahl
„Ich begleite Dich so lange, bis wir das Ziel erreicht
haben, für Dich eine passende Ausbildung oder einen Studienplatz zu finden.“
Das verspricht René Hoffmann allen, die bei ihm Rat suchen – auch denen, die
noch überhaupt keinen Plan haben. Der Berufsberater, der bei der Agentur für
Arbeit Neuruppin angestellt ist, weiß aber aus Erfahrung: „Mit einem Mal ist es
selten getan.“
Darum rät René Hoffmann, schon im vorletzten Schuljahr auf ihn
und seine Kollegen zuzukommen.
So ist genügend Zeit, erst die grobe Richtung
abzustecken. „Es kann zum Beispiel sein, dass sich Ingenieurwesen als Deine Richtung
herauskristallisiert. In den Sommerferien kannst Du dann alles in Sack und
Tüten bringen, Dich also für die genaue Richtung und den Studienort
entscheiden.“ Der Vorteil: Du hast dann den Kopf frei fürs letzte Schuljahr.
Alles auf den letzten Drücker zu den Bewerbungsfristen zu
machen, könne schiefgehen, warnt René Hoffmann und rät: „Erkundige Dich nach
den Zugangsvoraussetzungen für Deine Ausbildung oder Dein Studium, denn
manchmal müssen Leistungen im Voraus erbracht werden.“
Ein Beispiel: Wer Sportlehrer
werden will, muss bei der Einschreibung an der Uni mitunter das Sportabzeichen
nachweisen.
Wie René Hoffmann aus Dir herauskitzelt, was zu Dir passt? „Es
ist ein Prozess, den wir gemeinschaftlich durchlaufen – was bedeutet, dass auch
Du Deinen Teil dazu beitragen musst“, so der erfahrene Berufsberater. „Wir
helfen mit verschiedenen Fragen“, erklärt er. Manchmal gibt es eine „Hausaufgabe“
auf.
Die gängigste ist der Online-Test „Check-U“ als perfekte Basis für die
Berufsorientierung.
René Hoffmann hat seinen Beruf selbst dem Tipp seiner
Berufsberaterin zu verdanken. Eigentlich wollte er Ingenieur für Luft- und
Raumfahrttechnik werden, dann kam eine chronische Krankheit dazwischen.
Was
nun? Seine Berufsberaterin sagte: „Du kannst doch reden ohne Punkt und Komma.
Willst Du nicht bei der Arbeitsagentur ein duales Studium aufnehmen und in die
Beratung gehen?“ Er wollte und ist mit
„sehr viel Spaß “ dabei. Sein Tipp: „Hab
einen Plan B parat oder sogar einen Plan C. Auch darin kannst Du Erfüllung
finden.“
Info „CheckU“ online unter www.check-u.de.
So kannst
Du einen Termin für eine Berufsberatung vereinbaren: Entweder Du nimmst über
Deine Schule Kontakt zu Deinem zuständigen Berufsberater auf. Frage dazu
einfach im Sekretariat nach.
Oder Du machst über die kostenlose Telefonhotline
0800 4 5555 00 einen persönlichen oder telefonischen Termin aus. Ebenfalls
möglich ist eine Videoberatung.
Orientiere Dich online: Der Test „CheckU“
„CheckU“ ist ein etwa zweistündiges Online-Testverfahren,
das psychologisch fundiert ermittelt, was. Du kannst und wofür Du Dich
interessierst.
Du erfährst, welche Ausbildungsberufe oder Studienfelder zu Dir
passen könnten. Dein Berufsberater freut sich, wenn Du schon mit Deinem
Testergebnis zu ihm kommst. Er wird das Ergebnis mit Dir durchsprechen. Doch
die Entscheidung für eine Berufsausbildung oder ein Studium triffst am Ende Du
selbst.
„Was kann ich?“ - Das wird in den ersten beiden Modulen
ermittelt.
Fähigkeiten: Teste unter anderem Deine
Denkgeschwindigkeit, Dein Textverständnis und Dein abstrakt-logisches Denken.
70 Minuten.
Soziale Kompetenzen: Wie hoch ist Deine Teamorientierung?
Wie durchsetzungsfähig und konfliktbereit bist Du? Überprüfe dies und weitere
Eigenschaften in diesem Test. 30 Minuten.
„Was interessiert mich?“
- Das wird in den letzten beiden Modulen ermittelt.
Interessen: Welche
Tätigkeiten und Themen interessieren Dich? Entdecke, welche Studienfelder und
Berufe Deine Neugier wecken könnten.
15 Minuten.
Berufliche Vorlieben:
Bist Du eher der handwerkliche oder doch der kreative Typ? Es gibt acht
verschiedene berufliche Typen, welche passen am besten zu Dir?
10 Minuten.
Berufsberater Rene Hoffmann
Foto: Agentur für Arbeit Neuruppin
Berufsbildungswerk führt Jugendliche mit Beeinträchtigung in den ersten Arbeitsmarkt Ausbildung im geschützten Rahmen
Mit der
Kreissäge arbeitet Maximilian John gerne.
„Die ist einfach zu bedienen“, sagt
er. Aber auch Genauigkeit ist gefragt. Maximilian hat das Asperger-Syndrom,
eine Form des Autismus. Es fällt ihm schwer, Beziehungen zu Menschen
aufzubauen, sich in andere hineinzuversetzen. Präzise Handwerksarbeit dagegen
ist sein Ding. Beim Oberlin Berufsbildungswerk in Potsdam hat der Berliner
jetzt seine dreijährige Ausbildung zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung
abgeschlossen, wird vor der Handwerkskammer Potsdam eine reguläre Prüfung ablegen.
Beim Oberlin
Berufsbildungswerk absolvieren derzeit etwa 450 junge Menschen mit
Beeinträchtigung eine Ausbildung. In mehr als 30 Berufsbildern wird ausgebildet,
darunter etwa Metallbauer/-in, Verkäufer/-in oder Kauffrau/-mann für
Büromanagement. Die Teilnehmenden können auch auf dem Gelände des Bildungswerks
wohnen.
Die Jugendlichen werden in den Werkhallen des Bildungswerks und bei
Partnerbetrieben ausgebildet. Am Ende steht eine Prüfung bei der
Handwerkskammer oder der Industrie- und Handelskammer.
Ausgebildet
werden in der Potsdamer Einrichtung Jugendliche mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen,
Lernbehinderung oder Autismus. Voraussetzung ist ein anerkannter Reha-Status,
erklärt Barbara Onasch vom Oberlin Berufsbildungswerk.
Die Agentur für Arbeit
als Kostenträger entscheidet darüber. Bei der Einstufung zu Beginn wird auch abgeklärt,
welche begleitende Unterstützung notwendig ist, etwa psychologische oder
medizinische Hilfen. In vielen Fällen steht vor der Ausbildung zunächst eine
Berufsvorbereitung zur beruflichen Orientierung und Förderung, sagt Barbara
Onasch.
Auch Maximilian
John hat erst einmal ein Berufsvorbereitungsjahr bei dem Bildungswerk
absolviert. Während der Ausbildung hat er ein Praktikum bei einer Tischlerei in
Berlin-Prenzlauer Berg gemacht. Jetzt fühlt er sich für den Arbeitsmarkt
gerüstet, auch wenn er noch keine konkrete Stelle in Aussicht hat. Die Mitarbeiter
des Berufsbildungswerks werden ihn auch nach seinem Abschluss noch einige Zeit
beratend begleiten.
Info: https://oberlin-berufsbildung.de
Maximilian
John (r.) mit Ausbilder Jens Weinert.
Foto: Ulrich Nettelstroth
Überblick und Erstkontakt Ausbildungsmesse
Ein Besuch auf der Ausbildungsmesse lohnt sich
Wer zu einer Ausbildungsmesse geht, weiß oft noch nicht so
genau, in welche Richtung es nach der Schule gehen soll. Der Messebesuch bietet
die Chance,
sich einen Überblick zu verschaffen und Kontakte zu knüpfen. Welche
Unternehmen gibt es in der Region, die Ausbildungsplätze anbieten? Welche
Branche kann zu mir passen, welcher Ausbildungsgang ist der richtige für mich?
Viele interessante Betriebe sind an einem Ort versammelt. Gespräche sind in
aller Ruhe am Stand möglich, Bewerbungsunterlagen können gleich abgegeben
werden.
Es ist gut, wenn das hoffentlich auch im Herbst möglich ist.
„Präsenzmessen sind sehr wichtig vor allem nach den Einschränkungen durch
Corona“,
sagt Nadja Chabby, Projektleiterin beim Veranstalter der Messe
Vocatium. Digitale Formate, wie sie in der letzten Zeit genutzt wurden, seien
kein vollständiger Ersatz. Das Konzept der Messe Vocatium: Die Schülerinnen und
Schüler werden im Unterricht intensiv auf den Messetag vorbereitet. Bereits im
Vorfeld werden Termine an den Messeständen festgemacht. Es ist aber auch
möglich, spontan noch weitere Stände zu besuchen.
Am 27. und 28. September wird
die Vocatium-Messe in der MBS-Arena in Potsdam zu Gast sein, am 10. November ist
sie in der Uckerseehalle in Prenzlau (Uckermark) angemeldet. Unter den Ausstellern
sind jeweils große Unternehmen aus der Region, außerdem zum Beispiel die
Bundeswehr und Kreisverwaltungen. Hochschulen oder Anbieter von
Au-Pair-Aufenthalten stellen sich ebenfalls vor. Die Ausbildungsmesse Parentum,
die auch die Eltern einbezieht,
ist am 12. November im OSZ Technik I in Potsdam
geplant.
Aktuelle Informationen zu Ausbildungsmessen,
ob nun digital
oder in Präsenz, gibt es auf
www.mach-es-in-brandenburg.de,
dem von der IHK Potsdam initiierten Ausbildungsportal.
Dort findest Du auch
weitere Hinweise zur Lehrstellensuche.
Wer zu einer Ausbildungsmesse geht, weiß oft noch nicht so
genau, in welche Richtung es nach der Schule gehen soll. Der Messebesuch bietet
die Chance, sich einen Überblick zu verschaffen und Kontakte zu knüpfen. Welche
Unternehmen gibt es in der Region, die Ausbildungsplätze anbieten?
Welche
Branche kann zu mir passen, welcher Ausbildungsgang ist der richtige für mich?
Viele interessante Betriebe sind an einem Ort versammelt. Gespräche sind in
aller Ruhe am Stand möglich, Bewerbungsunterlagen können gleich abgegeben
werden.
Es ist gut, wenn das hoffentlich auch im Herbst möglich ist.
„Präsenzmessen sind sehr wichtig vor allem nach den Einschränkungen durch
Corona“, sagt Nadja Chabby, Projektleiterin beim Veranstalter der Messe
Vocatium. Digitale Formate, wie sie in der letzten Zeit genutzt wurden, seien
kein vollständiger Ersatz. Das Konzept der Messe Vocatium: Die Schülerinnen und
Schüler werden im Unterricht intensiv auf den Messetag vorbereitet. Bereits im
Vorfeld werden Termine an den Messeständen festgemacht. Es ist aber auch
möglich, spontan noch weitere Stände zu besuchen. Am 27. und 28. September wird
die Vocatium-Messe in der MBS-Arena in Potsdam zu Gast sein, am 10. November ist
sie in der Uckerseehalle in Prenzlau (Uckermark) angemeldet. Unter den Ausstellern
sind jeweils große Unternehmen aus der Region, außerdem zum Beispiel die
Bundeswehr und Kreisverwaltungen. Hochschulen oder Anbieter von
Au-Pair-Aufenthalten stellen sich ebenfalls vor. Die Ausbildungsmesse Parentum,
die auch die Eltern einbezieht, ist am 12. November im OSZ Technik I in Potsdam
geplant.
Aktuelle Informationen zu Ausbildungsmessen, ob nun digital
oder in Präsenz, gibt es auf
www.mach-es-in-brandenburg.de,
dem von der IHK Potsdam initiierten Ausbildungsportal. Dort findest Du auch
weitere Hinweise zur Lehrstellensuche.
Foto: Gerlinde Irmscher
Mal eben eine Sporthalle planen Schnupperstudium
„Summer School“ an der FH Potsdam gibt Einblick
in das Studium und den Beruf
Statt zu
chillen haben Laura Hartert und Annik Geike kurz vor Schulbeginn Mitte August
eine Woche lang ordentlich was getan. Sie haben im Fachbereich
Bauingenieurwesen der Fachhochschule Potsdam (FHP) bei der „Summer School“
mitgemacht –
einem Schnupperstudium für die Studiengänge des Bauingenieurwesens.
Kostenlos. Den jungen Frauen wurde „ein super Programm“ geboten, wie Laura
Hartert bescheinigt.
Die
insgesamt 18 Mädchen hatten ein konkretes Projekt vor sich: eine Sporthalle für
Krampnitz, das neue Potsdamer Wohngebiet, planen. Dafür haben sie verschiedene
Baustoffe kennengelernt.
Haben Betonträger gegossen und getestet. Haben
überlegt, wie die Sporthalle aussehen soll. Haben in Krampnitz die Fläche
vermessen und Bodenproben genommen. Sie konnten auch mit Studierenden und
erfahrenen Bauingenieurinnen sprechen und sich beim Stand-Up-Paddling austoben.
Laura
Hartert, die am Bertolt-Brecht-Gymnasium in Brandenburg an der Havel die 11.
Klasse besucht,
war vom ersten Tag an begeistert. „Schon seit der 9. Klasse
weiß ich, dass ich Bauingenieurin werden will, darum freue ich mich riesig über
dieses Angebot“,
so die junge Brandenburgerin, die in ihrer Heimat bleiben will
und nach entsprechenden Angeboten für ein duales Studium gesucht hat.
Warum die „Summer
School“ in diesem Jahr nur Mädchen offenstand? Im Moment liegt der Anteil an
Frauen im Bauingenieurwesen an der FHP nur bei etwa 30 Prozent. Daran will die
FHP etwas ändern.
„Die Summer School will mit dem Klischee, dass der Beruf
nichts für Frauen ist, aufräumen. Die Mädchen lernen Role Models kennen,
erleben, wie viel Spaß das Studium machen kann und haben die Möglichkeit,
sich
auszuprobieren, sich aber auch über mögliche Bedenken auszutauschen“, sagt
Marina Shakiba,
die die „Summer School“ organisiert.
Für den
kommenden Sommer ist wieder eine „Summer School“ an der FH Potsdam geplant.
Dann werden auch Jungs willkommen sein. Und es wird zusätzlich ein Schnupperstudium
im Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften geben.
Welches konkrete
Projekt beim Bauingenieurwesen auf dem Stundenplan stehen wird, ist noch offen.
„Das Thema wird gerade innerhalb einer Lehrveranstaltung von Studierenden
entwickelt“, erklärt Marina Shakiba. Wer an der „Summer School“ der FH Potsdam
Interesse hat, darf also gespannt sein.
Info Die „Summer
School“ im Bauingenieurwesen: https://www.fh-potsdam.de/studium-weiterbildung/fachbereiche/fachbereich-bauingenieurwesen/studium-lehre/summerschool
Fotos: Bernd Gartenschläger
„Ich will Feuerwehrmann werden!“ Werkfeuermann/-frau Es geht um mehr als Brände löschen
Im Land
Brandenburg kannst Du Dich neuerdings zum Werkfeuermann/-frau ausbilden lassen
„Ich will
Feuerwehrmann werden!“ Hast Du den gleichen Traum wie der kleine Drache Grisu
aus der gleichnamigen Zeichentrickserie? Diesen Wunsch kannst Du Dir jetzt von
Anfang an im Land Brandenburg erfüllen – vorausgesetzt, Du hast mindestens die
mittlere Reife. Seit August 2022 gibt es den IHK-Ausbildungsberuf zum
Werkfeuerwehrmann/-frau.
Die Berufsschule dafür ist die Europaschule Oberstufenzentrum Oder-Spree in
Eisenhüttenstadt.
Werkfeuerwehren
sorgen für den Brandschutz in einem Betrieb. In Brandenburg gibt es acht davon
(Stand Februar 2023) bei diesen Unternehmen:
-
Flughafen
Berlin-Brandenburg (BER) in Schönefeld
-
ArcelorMittal
in Eisenhüttenstadt
-
PCK Raffinerie
in Schwedt/Oder
-
BASF
Schwarzheide
-
Mercedes-Benz
Ludwigsfelde
-
Tropical
Islands in Brand
-
Lausitzer
Energie AG (LEAG)
mit ihren Kraftwerken und dem Tagebau
-
Tesla in
Grünheide
(über den Dienstleister Kötter Security).
Am Flughafen BER
haben im August 2022 die ersten sechs jungen Leute ihre dreijährige Ausbildung
zum Werkfeuerwehrmann/-frau begonnen, darunter eine Frau. Die ersten anderthalb
Jahre bekommen sie die technischen Grundkenntnisse der Elektronik,
Metallverarbeitung, Heizung-, Sanitär-, Klima- und Lüftungstechnik sowie
Holzverarbeitung vermittelt. Aus der Schule sollte man dafür gute
mathematisch-naturwissenschaftliche Kenntnisse mitbringen.
Im zweiten Teil
der Ausbildung geht es um die feuerwehrtechnische Grundausbildung. Dafür
solltest Du körperlich fit sein und Teamgeist ist ebenso wichtig. Die
Atemschutz-Übung in diesem Teil der Ausbildung ist erst ab 18 Jahren erlaubt.
Darum musst Du zu Beginn der Ausbildung mindestens 16,5 Jahre alt sein.
Rund 300
Feuerwehrleute sorgen am Flughafen BER für Sicherheit. Sie sind an drei
Standorten auf dem Flughafencampus rund um die Uhr einsatzbereit. In der
Leitstelle gehen sämtliche Notrufe am BER ein – bei Feuern, medizinischen
Notfällen und technischer Hilfeleistung.
Rund 3000 Einsätze hat die
Flughafenfeuerwehr jährlich zu bewältigen.
Ab August läuft
die Bewerbung für das darauffolgende Ausbildungsjahr. Da die Flughafengesellschaft
Berlin Brandenburg bedarfsorientiert ausbildet, ist Dir bei erfolgreichem
Abschluss eine unbefristete Übernahme garantiert.
Info: Das
Karriereportal des BER unter karriere.berlin-airport.de
Fotos: Anikka Bauer/Flughafen
Berlin Brandenbur
Energiewende in der Lehre Ausbildungsberufe
Ausbildungsberufe
wurden modifiziert oder neu geschaffen
Zur
Rettung des Klimas, zur Energiewende oder Digitalisierung beitragen, kannst Du
nicht nur auf der Straße oder im Netz. Auch eine duale Ausbildung bietet die
Möglichkeit dazu. Die aktuell angebotenen Lehrberufe orientieren sich voll an
den heutigen Notwendigkeiten und Anforderungen – egal ob es schon seit Langem existierende,
anders zugeschnittene oder aber gänzlich neue sind.
So leistet im Kampf
gegen die Erderwärmung und für die Umgestaltung des Energiesystems auch das Sanitär-,
Heizungs- und Klima-Handwerk seinen Beitrag. Anlagenmechaniker kümmern
sich nicht nur um die Wasserversorgung und -entsorgung,
sondern auch um
umweltschützende Energietechnik, wie etwa Solaranlagen.
Dafür, dass alles in
Sachen Smart Home und Building für gewerbliche Bauten perfekt auf die
Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten ist, sorge der Elektroniker für
Gebäudesystemintegration, sagt die Abteilungsleiterin Berufsbildung bei der Handwerkskammer Potsdam, Steffi Amelung. Das seit dem vergangenen Jahr neue Berufsbild diene
gleichzeitig als Bindeglied zu den Planern smarter Gebäudetechnologie und ist zugeschnitten
auf das immer wichtiger werdende Energiemanagement.
Die
Gesundheitsversorgung wird immer mehr durch den demografischen Wandel geprägt. Das
hat Auswirkungen auf die Augenoptiker-Branche,
die Orthopädietechnik und auch
auf den Beruf des Zahntechnikers, für den es einige Änderungen in der
Ausbildungsordnung gibt: Die Digitalisierung spielt eine größere Rolle. Das
betrifft nicht nur den Einsatz digitaler Fertigungsmethoden für den Zahnersatz,
sondern es geht auch um erweiterte Kompetenzen im Bereich der technischen
Planung sowie des Risiko- und Qualitätsmanagements.
Beim
Beruf des Karosserie- und Fahrzeugbauers gibt es ebenfalls Neues – dank unseres
veränderten Freizeitverhaltens. So werde derzeit neben den bislang schon
möglichen Qualifikationen der Karosserieinstandhaltungstechnik und des
konkreten Fahrzeugbaus auch eine Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik geschaffen, so Steffi Amelung.
Foto: HWK Potsdam
MIT DEM „HINGUCKER“ UNTERWEGS Bulli-Oldtimer für Qualifikation
Partner des
Brandenburgischen Ausbildungskonsens werben mit Bulli-Oldtimer für
Qualifikation in Brandenburg
Du willst in Deiner Ausbildung Erfahrungen in anderen Ländern
sammeln, erkunden, wie Dein künftiger Beruf dort in der Praxis umgesetzt wird
und nebenbei Deine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen? Dann mach es wie Daniel
Fleischer. Der 20-Jährige aus Forst
(Spree-Neiße), der eine Ausbildung als
Mediengestalter bei der Werbeagentur Design Splash in Cottbus macht, hat Anfang
des Monats ein Auslandspraktikum bei XXX (Praktikumsbetrieb steht noch nicht
fest, wird später eingefügt) auf Malta begonnen. „Ich will erleben, wie
Werbung für Unternehmen und Web-Entwicklung in anderen Ländern vielleicht auch
anders angegangen wird“, sagt Daniel Fischer, der nach dem Abitur auf jeden
Fall eine Ausbildung in Sachen Gestaltung starten wollte. Zudem könne er auf
der Mittelmeer-Insel seine Kenntnisse der englischen Sprache weiter ausbauen,
die in seinem künftigen Beruf immer wichtiger werde.
Vermittelt hat ihm die Möglichkeit dazu Jerome Ihli von der
Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus. „Zahlreiche Ausbildungsbetriebe
bieten die Möglichkeit zu einem Auslandspraktikum“, weiß der Mobilitätsberater,
der bei der Kammer unter anderem das Projekt „Berufsbildung ohne Grenzen“ betreut.
„Auslandspraktikanten sammeln internationale Berufserfahrungen,
können andere Arbeitsmethoden und Techniken ihrer Branchen erkunden und bauen
ihre interkulturellen Fähigkeiten aus“, sagt Ihli. Profitieren können aber
nicht nur die Auszubildenden von solchen Aufenthalten. Auch die mit
Auslandspraktika arbeitenden Unternehmen haben einen Mehrwert davon – und das
nicht nur in Bezug auf die erworbenen Fähigkeiten und das neue Wissen ihrer
Auszubildenden. „Solche Angebote machen Firmen natürlich auch attraktiver, sie
präsentieren sich als moderne Arbeitgeber“, so Ihli.
Es gibt sowohl für die Lehrlinge als auch die Betriebe bei
Auslandspraktika umfangreiche finanzielle Förderungen im Rahmen des
Erasmus-Programms. Damit werden sowohl die Fahrt- und Organisationskosten sowie
auch der Aufenthalt unterstützt.
Dein Kontakt: Die IHK Cottbus betreut in
Südbrandenburg rund 1100 Ausbildungsunternehmen aus Industrie, Handel und aus
dem Dienstleistungsbereich, die in 140 IHK-Berufen ausbilden. Freie
Ausbildungsplätze, Praktika und duale Studienplätze gibt`s hier:
www.ihk-lehrstellenboerse.de
Jerome Ihli, Mobilitätsberater, Geschäftsbereich Aus- und
Weiterbildung
E-Mail: jerome.ihli@cottbus.ihk.de,
Tel.:
0355 365 2264
www.cottbus.ihk.de/auslandspraktikum
Onlinepraktikum: Im Zuge der Pandemie sahen
sich einige Unternehmen gezwungen, Betriebspraktika
abzusagen. Zum Teil haben nun auch Firmen ihre
Betriebs- in virtuelle Praktika verlagert oder
zusätzliche Varianten geschaffen. Ein Ersatz für das
reale Kennenlernen der Praxis kann das
zwar nicht sein, aber für Herausforderungen wie Corona
eine gangbare Alternative.
Schülerpraktikum: Die auch
Berufsorientierungspraktikum genannte Hospitanz dauert in der Regel zwei Wochen
und ist für Schüler obligatorisch. Dir bietet sie die Chance, spannende Jobs zu
erkunden und mehr Orientierung bei der Berufswahl zu erlangen.
Ferienpraktikum: Auch in den Ferien kannst
Du über Praktika Erfahrungen zu einem möglichen Beruf sammeln, Dein Engagement
zeigen und so später dokumentieren, welche Berufe Du schon inspiziert hast.
Vielleicht eröffnet sich die Chance, dies sogar mit einem einträglichen
Ferienjob zu verbinden.
Praxistage: Manche Unternehmen bieten
auch Schnupperpraktika an. Hier lässt sich in wenigen Tagen, manchmal auch nur
an einem Tag ein Blick in ein Arbeitsfeld werfen.
Jahrespraktikum: Vielleicht möchtest Du
nach der Schulausbildung nicht sofort in feste berufliche Bahnen wechseln,
sondern Dich erst einmal ausprobieren? Im Rahmen eines Jahrespraktikums gibt es
die Perspektive dazu – mit monatlicher Vergütung samt Sozialversicherung.
Einstiegsqualifizierung: Ebenfalls
eine Art Praktikum – mit Teilvergütung mittels Unterstützung der Arbeitsagentur
– ist die bis zu zwölf Monate lange Einstiegsqualifizierung. Sie soll
Jugendlichen den Weg in eine Lehre erleichtern, denen noch Voraussetzungen für
die duale Ausbildung fehlen oder die bislang keine
Lehrstelle gefunden haben. Betriebe können so
potenziellen Nachwuchs besser kennenlernen.
Auslandspraktikum: Auf Auslandserfahrungen
musst Du in der dualen Ausbildung nicht verzichten. Bei der Organisation eines Auslandspraktikums
kannst Du Dich als Auszubildender unter
anderem von Industrie- und Handelskammern unterstützen
lassen.
Hier werden Praktikumsstellen in ganz Europa vermittelt. Die Kammern
helfen bei der Vorbereitung und geben Tipps zur Bewerbung. Grundvoraussetzung
ist die Zustimmung des Ausbildungsbetriebes.
Zudem müssen Versicherungen etwa
bezüglich Unfall und Haftpflicht abgeschlossen werden. Fördermöglichkeiten gibt
es beispielsweise über das Erasmus-Programm.
Foto: Adobe Stock/Gorodenkoff
Karriere vor der Haustür Duales Studium
Ein duales Studium im Land Brandenburg schafft beste
Berufsaussichten in der Region
Sobald Du das Abitur in der Tasche hast, ist der Weg frei
für ein duales Studium im Land Brandenburg.
Am Ende erhältst Du einen staatlich
anerkannten Bachelortitel, der genauso viel wert ist wie der Abschluss eines
Vollzeitstudiums. Über 40 duale Studienangebote gibt es im Land. Allein in
diesem Semester sind sieben zukunftsweisende Angebote hinzugekommen – wie die
Wirtschaftsprüfung und die Elektromobilität.
Das Besondere an einem dualen Studium: Du hast zwei
Lernorte – eine Hochschule und einen Betrieb.
An der Hochschule lernst Du
gemeinsam mit den Vollzeitstudierenden während des Semesters die Theorie. In
der vorlesungsfreien Zeit arbeitest Du im Unternehmen, Deinem Praxispartner.
Dafür finanziert der Betrieb Dein Studium. Du kannst dort schon richtig was
tun. Um die Zukunft musst Du Dir auch keine Gedanken machen, denn allermeistens
übernimmt Dich Dein Praxispartner nach dem Studium und regelt das vertraglich
mit Dir. Auch möglich: Du setzt gleich oder später ein Masterstudium drauf.
„Melde Dich doch mal zu einem Webinar an, bei dem wir Dir
genau erklären, was es mit dem dualen Studium auf sich hat. Und Du kannst
gleich Deine Fragen loswerden“, ermuntert Franziska Kuhl, Leiterin der
Agentur Duales Studium Land Brandenburg.
Das Webinar
startet jeden ersten Mittwoch im Monat um 14 Uhr. Bei Interesse schreibe
einfach eine E-Mail an dialog@duales-studium-brandenburg.de.
Dann bekommst Du die Zugangsdaten und kannst Dich damit
über einen Webbrowser ins Webinar einwählen.
„Mit einem dualen Studium im Land Brandenburg stehen die
Chancen ausgezeichnet, in der Heimat bleiben und Karriere vor der Haustür
machen zu können“, bekräftigt Franziska Kuhl. Kein Wunder also, dass sich immer
mehr junge Menschen für diesen Bildungsweg entscheiden. Es sind schon doppelt
so viele wie noch vor fünf Jahren. Und noch ein wichtiger Hinweis von der
Agenturleiterin: „Informiere Dich rechtzeitig, denn je nach Studiengang musst
Du Dich bereits ein Jahr im Voraus beim Unternehmen oder der Hochschule
bewerben.“
Info Agentur Duales Studium Land Brandenburg im Internet
unter
www.duales-studium-brandenburg.de, E-Mail
dialog@duales-studium-brandenburg.de, Telefon 03381-35 58 06, Facebook
@AgenturDualesStudium, Instagram @agenturdualesstudium
Es gibt zwei Formen dualer
Studiengänge: praxisintegrierend (akademischer Bachelor mit intensiven
Praxisphasen im Unternehmen,
Dauer drei bis vier Jahre) und
ausbildungsintegrierend (akademischer Bachelor mit gleichzeitiger
Berufsausbildung beim Praxispartner, wobei in der Regel vor Aufnahme des
regulären Studiums ein Jahr Berufsausbildung erfolgt). Wenn Du zum Beispiel
Bauingenieurwesen studierst, hast Du die Wahl. Entscheidest Du Dich für die
praxisintegrierende Variante an der FH Potsdam, schließt Du nach vier Jahren
mit dem Bachelor ab. Wählst Du die ausbildungsintegrierende Variante an der BTU
Cottbus-Senftenberg, brauchst Du zwar ein Jahr länger, hast aber zusätzlich
eine Ausbildung zum Beispiel zum Zimmerer oder Maurer in der Tasche.
Foto: Agentur Duales Studium Land Brandenburg
Quelle: Agentur Duales Studium Land Brandenburg
Chancen mit grünen Jobs Boom der erneuerbaren Energien
Boom der erneuerbaren Energien verändert die Arbeitswelt
Erneuerbare Energien sind gefragt. Immer mehr Menschen verdienen
ihr Geld etwa mit Solar- und Windkraft. „Das sind Berufe mit Zukunft“,
sagt
Krischan Ostenrath, Koordinator im bundesweiten Netzwerk Grüne Arbeitswelt.
Wenn Du Dich für Klimaschutz und Nachhaltigkeit begeistern
kannst, dann hast Du die Chance,
damit auch Geld zu verdienen. Einschlägige
Ausbildungsberufe speziell für erneuerbare Energien gibt es nicht. Vielmehr
absolvierst Du eine grundständige Ausbildung in einem klassischen Berufsfeld
und schließt dann eine Weiterbildung an. So kannst Du nach einer Ausbildung im
Bereich Elektrotechnik eine Fortbildung zum Servicetechniker für
Windkraftanlagen besuchen. Oder Du beginnst eine Lehre als
Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und spezialisierst
Dich im Anschluss auf die Planung und Installation von Solarthermieanlagen.
Das Feld der grünen Berufe wächst rasch und erfasst viele
Bereiche, die über die klassischen Handwerks- und Technikberufe hinausgehen,
sagt Krischan Ostenrath. „Es sind zum Beispiel Menschen mit IT-Kenntnissen
gefragt“, erklärt er. Aber auch für den Kundenservice, für Vertrieb und
Projektfinanzierung würden Beschäftigte aus den entsprechenden Berufsfeldern
gebraucht.
Schulabgängern mit Interesse für grüne Berufe rät er, sich
nach Ausbildungsbetrieben umzusehen,
die bereits entsprechend spezialisiert
sind. Das kann zum Beispiel ein Dachdeckerbetrieb sein, der einen guten Teil
seines Umsatzes mit der Montage von Photovoltaik verdient. Bei der Suche nach
einem solchen Betrieb kannst Du zum Beispiel die Hilfe der örtlichen
Kreishandwerkerschaft,
der Handwerkskammer oder der Industrie- und
Handelskammer in Anspruch nehmen. Eine gute Idee ist es auch, Dich im Vorfeld
um ein Praktikum zu bemühen. Auf diese Weise kannst Du den Betrieb näher
kennenlernen.
Foto: Windkraft Jan Woitas dpa
Am Puls der Zeit Handwerksberufe
Handwerksberufe gestalten den technischen Wandel
Mit noch über 900 freien Lehrstellen in
Westbrandenburg von der Prignitz bis Teltow-Fläming ist das
Ausbildungsplatzangebot im Handwerk so groß wie nie zuvor zu dieser Jahreszeit.
Die Nachfrage nach Auszubildenden bleibt dabei in allen 130 Handwerksberufen
groß. Und die Auswahl, die Dir in den vielfältigen Gewerken geboten wird, ist
enorm.
Die letzten Jahre haben die Bedeutung des Handwerks
erneut deutlich gemacht. Handwerkerinnen und Handwerker hielten das öffentliche
Leben am Laufen, bildeten weiter aus und arbeiteten. Egal, ob beim Bäcker, auf
dem Bau, beim Optiker oder in der Orthopädietechnik: „Das Handwerk ist
systemrelevant. Ohne das Handwerk lassen sich etwa die ambitionierten
Klimaziele und die Energiewende nicht bewältigen“, sagt die Leiterin der Abteilung
Berufsbildung der Handwerkskammer Potsdam, Steffi Amelung.
„Handwerksberufe sind heute moderner denn je und am
Puls der Zeit. Der Kraftfahrzeugmechatroniker etwa ist vom Wandel der Mobilität
hin zu Elektrofahrzeugen geprägt. Der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs-
und Klimatechnik gestaltet mit seiner Arbeit die Energiewende“, weiß Amelung.
Ob Dir handwerkliches Arbeiten liegt und Du eine
Karriere im Handwerk starten kannst, lässt sich im Vorfeld einer Ausbildung mit
einem Praktikum ausprobieren. Angebote, sortierbar nach Gewerk und Region
findest Du etwa in der Ausbildungsbörse der Handwerkskammer. Doch Du kannst mit
einer Ausbildung im Handwerk nicht nur Neigungen leben, sondern auch selbst das
Fundament für Deine berufliche Karriere legen. Das Handwerk bietet vielfältige
Möglichkeiten. Die klassische Ausbildung als Basis kann über die Position des
Gesellen hinaus bis zum Meister oder Betriebswirt nach der Handwerksordnung
führen. Der Meisterabschluss bietet die Möglichkeit, ein Unternehmen zu gründen
oder eines zu übernehmen und selbst auszubilden. „Die Meisterqualifikation ist
dem Bachelor gleichgestellt“, sagt Amelung. Der Betriebswirt als höchste
Qualifikation im Handwerk entspricht dem Level des Master-Abschlusses.
INFO: www.hwk-potsdam.de
Ist Dein Interesse an einer Ausbildung
im Handwerk
geweckt und Du suchst eine Lehrstelle, kannst
Du Dich bei der:
Handwerkskammer Potsdam,
Bildungs- und Innovationscampus
Handwerk (BIH),
Am Mühlenberg 15, 14550 Groß Kreutz (Havel),
melden. Gerne auch mit Deinen Eltern.
Die Experten der Passgenauen Besetzung helfen Dir,
wenn es um die Suche
nach dem geeigneten Ausbildungsplatz geht. Sie
sind unter 033207/34211
und lehrstellen@hwkpotsdam.de
erreichbar.
Die Leiterin der Abteilung Berufsbildung der
Handwerkskammer Potsdam, Steffi Amelung.
Foto: Handwerkskammer Potsdam
Große Auswahl für den Einstieg Handwerkskammer Potsdam
Die Handwerkskammer Potsdam hilft Dir, einen passenden
Ausbildungsplatz zu finden
Die Lehrstellenberaterinnen und Lehrastellenberater
der Handwerkskammer Potsdam (HWK) sind aktiv dabei, Dir mit spannenden Aktionen
Möglichkeiten einer dualen Ausbildung in der Heimat vorzustellen. Denn das
Angebot offener Lehrstellen ist nach wie vor reichhaltig und das Engagement der
HWK groß,
Dir eine passende Qualifikation im Handwerk anzubieten.
Von der „Potenzialanalyse“ bis zur „Passgenauen
Besetzung“ begleiten Dich Expertinnen und Experten mit guten Kontakten zu
Handwerksbetrieben beim Finden von Ausbildungsstellen in Deiner Region. Oft
kannst Du sogar am praktischen Beispiel ausloten,
welche berufliche Ausbildung
zu Dir passen könnte.
Allein in den vergangenen zehn Jahren haben sich mehr
als 5000 Jugendliche in Brandenburg mit Unterstützung der HWK Potsdam und des
Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) in Götz auf die Suche gemacht.
Die Berufsorientierung dient dazu, individuelle Stärken zu erkennen, die Dir
vielleicht bislang noch nicht bewusst waren. „Den Anfang bildet eine
Potenzialanalyse meist im siebten Schuljahr“, sagt die HWK-Teamleiterin für
Fachkräftesicherung Rita Müller. In der achten Jahrgangsstufe haben Schüler dann
die Möglichkeit, ihr Können selbst zu testen: Der Bildungscampus in Götz lädt
Schulklassen zum „Praxislernen in Werkstätten“ ein.
Zudem unterstützen die Handwerkskammern Jugendliche
und Handwerksbetriebe beim Matching zukünftiger Ausbildungsstellen. Dabei
werden Bewerbungen mit Ausbildungsplätzen, die bei der HWK gemeldet sind,
zusammengebracht.
Zudem wird beim Erstellen von Bewerbungen geholfen. Ob
persönlich oder aber online und telefonisch (lehrstellen@hwkpotsdam.de,
033207/34211) – die Beraterinnen und Berater stellen Dir Ausbildungsberufe vor.
Einen Überblick über freie Ausbildungsplätze kannst Du Dir auch bequem mit der
kostenfreien App „Lehrstellenradar“ aufs Handy holen. Die Kammer unterstützt
auch Deine Eltern, etwa mit Elternpowertalks, Dich bei der Ausbildungsplatzwahl
beraten zu können:
www.elternpower-brandenburg.de
Bozena.kummer@netzwerkzukunft.de
INFO: www.hwk-potsdam.de
Foto: Adobe Stock/Robert Kneschke
Neue Rezepte für Hotel und Küche neue Anforderungen
Ausbildung folgt neuen
Anforderungen
Auch wenn das Gastgewerbe unter den Beschränkungen der
Pandemie gelitten hat, bietet Dir die Hotel- und Gastronomie-Branche eine
Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten. Im Sommer wurde auch mit einer neuen
Ausbildungsordnung auf aktuelle Anforderungen reagiert. Schon seit Jahren
würden Branchenvertreter kritisieren, dass bisherige Arbeitsgebiete der
Ausbildung nicht mehr heutigen Standards entsprechen, sagt Marco Lindemann vom
Fachbereich Ausbildung der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK).
Veränderte Perspektiven begegnen Dir so bei der Ausbildung
zum Restaurantfachmann/zur Restaurantfachfrau, die jetzt unter „Fachleute für
Restaurants und Veranstaltungsgastronomie“ firmiert. Neben kompetentem Service
ist der kommunikative Gesprächspartner mit fachlicher Expertise gefragt.
Das
Planen und Durchführen von Veranstaltungen wird stärker in den Fokus gerückt.
Anpassungen gibt es zudem bei der Ausbildung Koch/Köchin –
immerhin in der Top 10 der neu abgeschlossenen Berufsausbildungsverträge der
aktuellen Saison in Westbrandenburg.
Die Neuordnungen werden veränderten
Gästeanforderungen und Ernährungsgewohnheiten gerecht. Als Ergänzung für Köche
wurde der neue zweijährige Ausbildungsberuf Fachkraft Küche für Interessenten
eingerichtet, die professionelles Kochen
praktisch lernen wollen, sich jedoch weniger mit Theorie beschäftigen möchten.
Auf modernisierte Ausbildungsinhalte triffst Du ebenso, wenn
Du Dich entscheidest, Hotelfachmann/-frau zu werden. Hotelbuchungssysteme,
Bewertungsportale und der Vertrieb werden zunehmend digitalisiert. Auch das
Management von Mitarbeitern wird stärker berücksichtigt. An der Arbeit am
Empfang, dem Beraten von Gästen und Herrichten von Gasträumen ändert sich
nichts.
Fotos: IHK Potsdam
Mit dem Geld auskommen Tipps der Verbraucherzentralen
Tipps der Verbraucherzentralen für junge Menschen: „Laura
zieht aus“
Start ins Berufsleben und eigene Wohnung: Laura, eine
fiktive 18-Jährige, muss vieles regeln, was bisher ihre Eltern für sie gemacht
haben. Unter dem Stichwort „Laura zieht aus“ haben die Verbraucherzentralen
Hinweise für junge Menschen wie Dich zusammengefasst. Da geht es um
Wohnungssuche und Mietvertrag, Stromanbieter, Girokonto und Versicherungen.
Eines der wichtigsten Probleme: Wie kommt ein junger Mensch
an eine eigene Wohnung? Zeitungsanzeigen und Immobilienportale, aber auch
Schwarze Bretter an der Uni oder Facebook-Accounts können Orte sein,
um eine
Bleibe zu finden. Wenn Du eine Wohnung hast, musst Du Dich an der neuen Adresse
anmelden, außerdem Verträge über Strom, Internet, Telefon und TV abschließen.
Wenn Du eine Ausbildungsförderung wie BaföG oder Berufsausbildungsbeihilfe
bekommst, musst Du keine Rundfunkgebühren bezahlen.
Du musst aber entsprechende
Belege im Amt einreichen.
Im Portal der Verbraucherzentralen erfährst Du außerdem, was
Du bei der Eröffnung eines Girokontos beachten musst und welche Kostenfallen
beim Abschluss eines Handyvertrags drohen.
Viele Unternehmen werben mit
günstigen Angeboten für Auszubildende oder Studierende, etwa Fitnessstudios.
Aber es ist wichtig, sich die genauen Bedingungen im Kleingedruckten
durchzulesen. Immerhin: Lange Vertragslaufzeiten ohne Kündigungsmöglichkeit
gibt es für Neuverträge inzwischen nicht mehr.
Vom Konsum auf Pump sollten Auszubildende die Finger lassen,
raten die Verbraucherzentralen.
Das gilt auch, wenn eine Null-Prozent-Finanzierung
versprochen wird. Von der Ausbildungsvergütung lassen sich Kreditraten kaum
zurückzahlen und wirklich kostenlos ist die Finanzierung meist nicht, weil sich
etwa Gebühren für Bearbeitung und Kontoführung im Kleingedruckten verbergen.
Wenn das Geld knapp ist, führst Du am besten genau Buch über Einnahmen und
Ausgaben. Steht am Ende des Monats ein Minus, hilft es nur, bei den Ausgaben zu
kürzen.
Info: www.verbraucherzentrale.de/laura-zieht-aus
Foto: Adobe Stock/baranq
Kapitel 5Erfahrungsberichte von Auszubildenden
„Das Handwerk wird gebraucht“ Elektroniker für Betriebstechnik Willy Preisigke hat sich nach dem Abitur für den Beruf des Elektronikers entschieden
Willy Preisigke wischte sich an diesem Tag schon ab
und zu den Schweiß von der Stirn. Es war, wie in diesem Sommer überhaupt, ganz
schön heiß, als der angehende Elektroniker für Betriebstechnik in der
Metzgerstraße in Brandenburg an der Havel ein Niederspannungskabel anschließen
musste.
Solche Kabel sind meistens recht massiv und nicht ganz einfach zu
handhaben. Doch der Facharbeiter stand ja zum Glück daneben und gab dem
21-Jährigen einen Tipp, wie er das wuchtige Kabel besser drehen könne. Nach
vielleicht 20 Minuten hatte dann auch alles geklappt. Der Azubi bei den
Stadtwerken Brandenburg (StWB) hatte das Kabel sicher an die Trafostation
angelegt. „Das Kabel versorgt drei Wohneinheiten in der Straße“, sagt
Preisigke.
Lob gab es auch vom Facharbeiter für den gut gemachten Job. Die Anwohner
der Straße bekommen jetzt zuverlässig Strom. Preisigke konnte zufrieden sein.
Seit gut einem Jahr arbeitet Preisigke zusammen mit
sieben anderen Azubis für die Stadtwerke.
Die Fachausbildung zum Elektroniker
für Betriebstechnik hat er aber schon vor drei Jahren, damals noch bei einer
anderen Firma, begonnen.
Läuft es so gut wie bisher, hält der junge Mann in
einem halben Jahr seinen Facharbeiterbrief in der Hand. Dabei hätte seine
schulische Laufbahn eigentlich einen ganz anderen Weg nahegelegt.
„Ich habe Abitur am Fläming-Gymnasium in Bad-Belzig
gemacht“, sagt Preisigke. Doch anders als wohl die meisten seiner Mitschüler
ging er nicht stracks zum nächsten Uni-Campus. Er entschied sich für eine
handwerkliche Ausbildung. „Ich hatte keine Lust, noch weiter die Schulbank zu
drücken, ich wollte etwas in der Hand haben“, so Willy Preisigke. Dass er dabei
zugleich Geld verdienen würde, war ihm natürlich sehr willkommen.
Seine Berufswahl war alles andere als Zufall.
Sein
Onkel arbeitete bei Siemens, der Großvater war bei dem internationalen
Technik-Konzern Honeywell angestellt. Als der Großvater privat die Elektrik für
das Haus von Willy Preisigkes Eltern besorgte, ging ihm der Enkel zur Hand. Das
Schrauben und das Verlegen der Kabel hat für ihn eine ganz eigene Faszination.
„Es liegt ein bisschen in unserer Familie“, so Preisigke.
Die Entscheidung für diese Ausbildung hat Preisigke
bisher keinen Moment bereut. Der Beruf des Elektronikers sei zwar heute ganz
anders, als ihn die älteren Familienmitglieder noch erlebt hätten,
zumal es
ohne Digitalisierung und Arbeiten am Rechner gerade bei den Stadtwerken nicht
mehr geht. Aber der Job biete immer noch viele praktische Herausforderungen und
konkrete Ergebnisse, über die man sich immer wieder freuen könne. „Es ist keine
monotone Arbeit“, sagt Preisigke.
Manchmal sei es richtig herausfordernd, wenn
zum Beispiel an zwei Orten zugleich eine Störung auftrete und man schnell
entscheiden müsse.
„Man ist sehr involviert, man wird zu vielen Projekten
hinausgeschickt und muss dabei alles Mögliche bedenken“, erklärt der
Auszubildende.
Und natürlich sei es anspruchsvoller, zusammen mit einem
Kollegen zum ersten Mal einen ganzen Schaltschrank für die Anwendung in der
Stadt zu bauen, als nur mal ein Kabel in der eigenen Privatwohnung zu verlegen.
Im Team der Stadtwerke Brandenburg klappe die Arbeit
ausgezeichnet: „Das Arbeitsklima ist sehr angenehm.“ Die älteren Kollegen, mit
denen er zu tun habe, unterstützten ihn. „Man lernt sehr viel von ihnen.“ Hinzu
komme die Arbeit am Rechner.
Finanziell könne er auch nicht klagen. „Auch als Azubi kann man von seinem
Gehalt sehr gut leben.
“ Die Stadtwerke zahlen nach Tarif. Gerade im Hinblick
auf den Fachkräftemangel würde Willy Preisigke Altersgenossen jederzeit raten, einen
ähnlich praktischen Beruf zu ergreifen.
„Das Handwerk wird gebraucht“, sagt er.
Er selbst kann sich durchaus vorstellen, später einmal den Meister zu machen.
Ans Studieren denkt Willy Preisigke derzeit nicht.
Foto: Jacqueline Steiner
Das i-Tüpfelchen des Gärtnerberufes Gärtner der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau Mark Wieland ist Azubi bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten – Sein Revier ist die Pfaueninsel
Touristen, die vor 10 Uhr und am Wochenende vor 9 Uhr auf
die Berliner Pfaueninsel wollen, werden freundlich, aber bestimmt wieder von
der Fähre gebeten. Für Mark Wieland allerdings kommt der Fährmann sogar extra
herüber. Denn Mark ist bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG)
Gärtner-Lehrling in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau und muss um 7
Uhr auf dem Weltkulturerbe-Areal antreten. „Daran gewöhnt man sich“, sagt der
Azubi, der früh um 6 in seinem Wohnort Brandenburg an der Havel startet.
Darüber, dass der 19-Jährige nach dem Abitur erst mal „was
Ordentliches“ lernen wollte, haben sich seine Eltern und besonders sein
Großvater sehr gefreut. Schon immer hat er im Garten mitgeholfen und fand es
schön, „etwas anzupflanzen, wachsen zu sehen und dann auch noch zu ernten“. Auf
die Idee, daraus einen Beruf zu machen, ist Mark Wieland aber erst durch das
zweiwöchige Praktikum im Gartenbereich der SPSG gekommen, das er in der 10.
Klasse absolviert hat. „Ich habe schnell gemerkt, dass mir die Arbeit Freude
macht und dass es etwas Besonderes ist, im schönen Weltkulturerbe zu arbeiten“,
sagt der Azubi, der sich auch andere berufliche Wege hat vorstellen können.
Erstaunlich vielfältig sind die Arbeiten eines Gärtners. „Das
Pflanzen ist nur das i-Tüpfelchen, das zum Schluss kommt“, rückt Mark Wieland
ein vielleicht zu romantisches Bild zurecht. Gärtner der Fachrichtung Garten-
und Landschaftsbau legen Außenanlagen aller Art an und halten sie instand –
neben Gärten auch Terrassen, Parks, Spiel- und Sportplätze, Verkehrsinseln. Sie
legen Wege an und pflastern sie, legen Rasen an und pflegen ihn, bauen mitunter
auch Teiche und säubern sie, wässern Pflanzen. „Natürlich gehören auch Unkraut
jäten und Laub harken dazu“, so Mark Wieland, der als Azubi alles kennenlernt
und überall helfen muss. „Wir haben auf der Pfaueninsel Rinnen aus Naturstein,
die durfte ich neulich pflastern.“ Gerade die Abwechslung sei es, die ihm
besonders viel Spaß mache.
Worauf Du gefasst sein solltest, gerade wenn Du direkt
von der Schule kommst: „Der Arbeitsalltag als Gärtner-Azubi ist deutlich
anstrengender“, so Mark Wieland. Mit der Zeit gewöhne sich der Körper an die
viele Bewegung, aber man sollte schon „nicht ganz unsportlich“ sein. Außerdem
bist Du die ganze Zeit draußen und Wind und Wetter ausgesetzt. „Am Ende des
Tages merkt man, dass man gearbeitet hat“, und das sei ein gutes Gefühl,
befindet der Azubi. Als Gärtner-Lehrling sollte man auch halbwegs geschickt
sein und gern mit den Händen arbeiten. „Ansonsten muss man vorher nicht viel
können, es wird einem alles beigebracht“, beruhigt Mark Wieland. Aber wichtig
sei: „Du solltest für alle Arbeiten offen sein und Dich begeistern für das, was
Du tust.“
Die Ausbildung zum Gärtner für Garten- und Landschaftsbau
dauert drei Jahre. Wenn Du Abitur hast, es Dir zutraust, Deine Berufsschule und
Dein Ausbildungsbetrieb zustimmen, kannst Du auch verkürzen. Mark Wieland – ein
„Überflieger“, wie seine Ausbilderin Daniela Kuhnert sagt – wird im kommenden
Sommer nach zwei Jahren fertig sein. Auch wenn er dadurch an der Berufsschule
in eine neue Klasse kam und sich viel selbst erarbeiten musste, ist er froh,
verkürzt zu haben. „Ich war vom Gymnasium eine schnellere Lerngeschwindigkeit
gewöhnt“, erklärt er. Auch von den gärtnerischen Dingen wusste und konnte er
schon einiges – weil er viel von seiner Familie und aus Gartensendungen gelernt
hatte.
Und wie sind die Aussichten? Die Stiftung bietet all
ihren Gärtner-Lehrlingen an, sie für mindestens ein Jahr zu übernehmen. „Das
Angebot werde ich annehmen“, sagt Mark Wieland. Wie es danach weitergehen soll,
hat der junge Mann noch nicht entschieden. Eventuell wolle er studieren.
Landschaftsarchitektur zum Beispiel oder Pflanzentechnologie. Oder etwas ganz
anderes. Was Mark Wieland sicher weiß: Er möchte selbst einmal einen Garten
haben, um sich zu verwirklichen. „Ich mag eher unübersichtliche, wildnishafte,
natürlich gestaltete Anlagen. Darum fühle ich mich auch hier auf der
Pfaueninsel so wohl, die der große Lenné gestaltet hat.“
Foto: Bernd Gartenschläger
Glänzende Arbeitsergebnisse Gebäudereiniger Justin Hoppe macht eine Ausbildung zum Gebäudereiniger
Mit einem Putzlappen und einem
Besen ist es nicht getan. Dass das professionelle Gebäudereinigen etwas
schwieriger ist, als es sich die meisten Leute vorstellen, weiß der 21-jährige
Justin Hoppe schon seit zwei Jahren. So lange ist er jetzt schon Auszubildender
bei der Gebäudereinigung Ehlert in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark). Drei Jahre
dauert die Ausbildung insgesamt und Hoppe weiß auch, warum.
„Es gibt zum Beispiel unglaublich
viele Reinigungsmittel“, sagt er. „Man muss verstehen,
wie sie wirken und wie
sie angewandt werden.“
Die Wirkstoffe dieser Mittel muss Justin Hoppe auch in
der Prüfung parat haben. Außerdem muss er mit den zahlreichen Gerätschaften der
Reiniger umgehen können und einen guten Blick für die zu reinigenden Teile
haben. Nicht zuletzt muss er wissen, wie man an sie herankommt. Und das kann
schwierig werden.
Die rund 60 Mitarbeiter der
Kleinmachnower Firma werden in tiefe Kellergewölbe geschickt und in luftige
Höhen von 30 Metern. Sie bringen Teppiche zum Leuchten oder befreien Dachziegel
mit Druckstrahlern von Algen und Moos, sie holen Fusseln aus der hintersten
Zimmerecke und machen mit geübtem Handschwung die Schaufensterscheiben in
Geschäften wieder spiegelblank.
Schon seit 1934 ist der Beruf des
Gebäudereinigers als Handwerksberuf staatlich anerkannt. Der seit der Wende
bestehende Kleinmachnower Betrieb bildet auch regelmäßig Gebäudereiniger aus.
Dass es gern mehr Interessenten sein dürften, ist schon auf einem der
Firmenwagen erkennbar. „Mitarbeiter gesucht“ prangt da ganz groß auf der
Rückseite. Der Chef Sven Ehlert bestätigt, dass auch die Gebäudereiniger den
Fachkräftemangel zu spüren bekommen.
Justin Hoppe wusste eigentlich
schon sehr früh, dass er in dieser Richtung tätig werden wollte. Schon bei
seiner ersten Anstellung in Zossen arbeitete er mit Trockeneisstrahlern und
Sandstrahlern in der Fassadenreinigung. Später heuerte er bei einer Zeitarbeitsfirma
in Potsdam an. Dort suchte er eine Aufgabe als Gebäudereiniger. Als die
Zeitarbeitsfirma ihm anbot, eine feste Ausbildungsstelle zu vermitteln, musste
Hoppe nicht lange überlegen.
„Der Job ist krisensicher und man
hat viel Umgang mit den Kunden“, sagt er. „Außerdem gibt es
Aufstiegsmöglichkeiten.“ Man könne zum Teamführer werden, den Meister machen und
sich auch spezialisieren, zum Beispiel auf Schädlingsbekämpfung oder
Fassadenreinigung.
Man arbeite an Orten, zu denen andere Leute nicht so leicht
gelangten, zum Beispiel die Polizeistation oder eine Schießhalle. Die Aufgaben
seien abwechslungsreich und stellen ihn immer vor neue Herausforderungen.
Glas reinigt Justin Hoppe zum
Beispiel sehr gerne.
„Ich finde es schön, den Effekt zu sehen.“
Dabei komme es
schon auf die Wahl des Mittels und schöne fließende Bewegungen beim Führen des
Abziehers mit der Hand oder der Teleskopstange an. Anstrengend sei das mitunter
auch, besonders bei extremem Wetter, sei es nun Hitze oder Regen.
„Dann zieht
man sich halt entsprechend an und macht einfach weiter.“
Auch mit den Kunden müssen die
Handwerker umgehen können. Es gibt zwar manchmal Lob, aber auch Mäkeleien.
„Dann lasse ich mir einfach zeigen, welche Stelle noch nicht in Ordnung ist und
mache das noch mal“, sagt Hoppe. Hin und wieder muss er den Kunden aber auch
erklären, dass bestimmte Dinge einfach nicht gehen. Eine von Kalk verätzte
Scheibe wird eben nicht mehr so glasklar wie eine neue.
Auch der Umgang mit
Kunden gehört zur Ausbildung.
Sein Chef Sven Ehlert ist mit dem
jungen Mitarbeiter jedenfalls sehr zufrieden. „Justin packt die Sachen an, er
lässt sich auch etwas sagen und das Arbeitsergebnis ist gut.“ Das teilen auch
die Kunden des Betriebs mit. Der Azubi selbst freut sich, wenn er wieder eine
glänzende Scheibe sieht und erkennt, dass er am Ende des Tages wieder etwas
geschafft hat.
Er hofft, die Firma Ehlert übernimmt ihn. Die Chancen stehen
nicht schlecht.
Foto: Rüdiger Braun
Auch in Stressmomenten die Ruhe bewahren Gesundheits- und Krankenpflegerin Emily Nölte aus Hennigsdorf lernt in den Oberhavel Kliniken Gesundheits- und Krankenpflegerin
„Wir waschen nicht nur den Körper der Patienten“, entkräftet
Emily Nölte ein gängiges Vorurteil, welches ihr öfter entgegenschlägt. Ihre
Ausbildung werde häufig darauf reduziert. „Natürlich gehört es dazu. Aber
dieser Beruf beinhaltet viel mehr.“ Die 21-Jährige steht kurz vor dem Abschluss
ihrer dreijährigen Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bei den
Oberhavel Kliniken. Die praktische Prüfung hat sie schon absolviert, die drei
schriftlichen Prüfungen auch; bleiben noch die drei mündlichen. „Die kann ich
ganz bestimmt auch schaffen“, sagt sie motiviert.
„Und dann bleibe ich in den
Oberhavel Kliniken!“
Emily Nölte hat ihr Fazit mit ihrer Berufsentscheidung
längst gezogen: „Alles richtig gemacht!“
Sie wollte immer in den
pflegerisch-medizinischen Bereich gehen, nach dem Abitur in jedem Fall erst mal
eine Ausbildung machen. Die Oberhavel Kliniken gaben ihr diese Möglichkeit. Im
praktischen Teil wanderte sie durch etliche Fachbereiche, entschied sich bewusst
auch für die neurologische Abteilung. „Das ist megainteressant. Wenn man sieht,
welche Fortschritte die Patienten dort machen, obwohl sie nach ihren
Erkrankungen oder Unfällen kaum greifen, sprechen oder laufen konnten, macht es
große Freude zu sehen, was man als Pflegekraft bewirken kann.“
Den kranken und
pflegebedürftigen Menschen helfen – das sei das Herzstück des Berufes, so die
leitende Ausbildungskoordinatorin Ilka Cornelsen.
Einen bleibenden Eindruck hinterließen bei Emily Nölte auch
die Palliativstation und das Hospiz.
„Ich habe gemerkt, dass mir diese Arbeit
liegt und Spaß macht.“ Empathie sei eine der allerwichtigsten Eigenschaften,
die für den Beruf notwendig sind. „Einfach zuhören. Vielen Patienten ist es ein
Bedürfnis, sich Probleme von der Seele zu reden. Darauf sollte man sich
einlassen können. Einfach da zu sein, tut den Patienten gut. Auch in Stressmomenten.“
Die Oberhavel Kliniken, 2021 mit dem landesweiten
Ausbildungspreis ausgezeichnet, haben aktuell etwa 200 Auszubildende in den
verschiedensten Gesundheitsfachberufen, die in die eigene Pflegeschule –
Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe Oberhavel GmbH (AGUS) – gehen.
„Wir
stellen nicht nur nach Noten ein. Das Gesamtbild der Persönlichkeit muss für
uns passen.
Die zwischenmenschlich-kommunikative Komponente spielt hierbei eine
wesentliche Rolle. Jeder, der Pflegefachkraft werden möchte, muss sich seiner
fachlichen und vor allem sozialen Verantwortung bewusst sein“, sagt
Pflegedirektor Richard Staar.
Die meisten Bewerber möchten Pflegefachfrau/-mann werden –
das ist seit 2020 die neue Berufsbezeichnung und sozusagen Nachfolger der
Gesundheits- und Krankenpfleger/in. Es ist eine generalistisch ausgerichtete
Ausbildung; die bisher getrennten Ausbildungen Altenpflege, Kinderkrankenpflege
und Krankenpflege werden in einer dreijährigen Ausbildung zusammengefasst.
Die
Azubis arbeiten stationär und ambulant.
Medikamente verabreichen, Blutdruck und Puls messen,
Wundversorgungen, Verbandswechsel, Dokumentationen – all das sind Dinge, die
neben der Körperpflege Alltag sind. Morgens, mittags, abends, nachts. Emily
Nölte freut sich täglich darauf.
Dass es für die Ausbildung noch ein üppiges
Monatsentgelt (1165 Euro brutto im ersten Ausbildungsjahr, 26 Tage Urlaub) gibt,
kann ihr nur recht sein. Pflegedirektor Richard Staar bekräftigt:
„Wir setzen
auf die Ausbildung und die Auszubildenden.“ Jeder Azubi bekomme ein
Übernahme-Angebot. Emily Nölte hat ihren Favoriten schon ausgemacht: „Ich würde
nach der Ausbildung gern auf der Palliativstation arbeiten.“
Fotos: Stefan Blumberg
Lächelnd und neugierig Neues angehen Industriekauffrau Emily Juliette Arold wird Industriekauffrau
Der aufgeräumte Schreibtisch von Emily Juliette
Arold passt zu ihrem aufgeräumten Wesen. Längst versteht sich die 20-jährige
Jüterbogerin in ihrem Luckenwalder Ausbildungsbetrieb als Teil des Teams. Bei
der ESB Schulte GmbH & Co. KG erlernt die junge Frau derzeit den Beruf der
Industriekauffrau.
Das erste von drei Lehrjahren liegt inzwischen hinter ihr.
„Meine Entscheidung war genau die richtige“,
fasst sie ihre bisherigen
Erfahrungen zusammen,
auch wenn der nun eingeschlagene Weg nicht der ist, von
dem sie noch während des Abiturs geträumt hat.
„Solange ich denken kann, wollte ich immer Grundschul-Lehrerin
werden“, blickt sie zurück.
Das leuchtende Beispiel dafür, wie viel Erfüllung
das Lehrer-Dasein mit sich bringen kann, war ihre Oma,
die an der Jüterboger
Scholl-Grundschule unterrichtet. „Wenn Oma zu Hause gesessen,
Hefte korrigiert
oder sich für die nächsten Unterrichtsstunden vorbereitet hat, hab’ ich mich
mit dazugesetzt. Schule spielen, natürlich in der Rolle der Lehrerin, war lange
mein Lieblings-Spiel, noch als Gymnasiastin habe ich davon geträumt“, erzählt
sie strahlend.
Das Umschwenken auf den Kaufmannsberuf war der
Corona-Krise geschuldet.
„Bevor ich mich endgültig für diesen Beruf entscheide,
wollte ich mehr Erfahrungen darin sammeln und hatte die Idee eines Freiwilligen
Sozialen Jahres in einer Schule. Denn das eine vierwöchige Praktikum,
das wir
in der neunten Klasse hatten, hat mir zum Ausprobieren einfach nicht gereicht“,
berichtet sie.
„Doch sämtliche Schulen, an denen ich mich im
Umkreis von 50 Kilometern beworben habe,
haben entweder abgesagt oder gar nicht
geantwortet“, beschreibt Emily Juliette Arold ihren missglückten Start ins
Berufsleben. Die einjährige Zwangspause sah sie als Chance, sich neu zu
sortieren.
„Beim Nachdenken darüber, wo meine Stärken liegen, musste ich als erstes
an das Fach Wirtschaft denken, das mich immer sehr interessiert und mir auch
Spaß gemacht hat“, blickt sie zurück.
Durch einen Zeitungsartikel über ihren
jetzigen Ausbildungsbetrieb erfuhr sie von dessen Suche nach Lehrlingen. Der
postwendend abgeschickten Bewerbung folgte bereits einen Tag später das
Vorstellungsgespräch.
„Am ersten Tag war ich mächtig aufgeregt und statt
um 6 Uhr nun schon um 4.45 Uhr mit dem Gefühl
‘Wie soll ich das überstehen?‘
aufzustehen, war schon eine Herausforderung. Eine richtige Vorstellung von dem,
was die Leute in den jeweiligen Abteilungen so machen, in die ich jetzt nach
und nach hineinschnuppern würde, hatte ich nicht, aber durch das Praktikum, das
ich noch kurz vorher im Betrieb absolviert hatte, zumindest eine ungefähre
Ahnung“, beschreibt Emily. Dass der erste Tag dank der Freundlichkeit und
Geduld ihrer Kollegen wie im Fluge vergangen war, merkte sie erst, als sie nach
Feierabend ihrem Freund Niklas in die Arme fiel.
„Von Anfang an genossen habe ich, wenn mir
Verantwortung übertragen wird. Dass man mir die jeweilige Aufgabe anvertraut
und zutraut, hilft, meine immer noch bei jedem Wechsel in eine andere Abteilung
vorhandene, anfängliche Ängstlichkeit zu überwinden. Und das Lob, das ich
bekomme, macht mich natürlich unheimlich stolz“, so Emily.
Die größten
Herausforderungen sieht die angehende Kauffrau im EDV-Bereich. „In der Schule
hatte ich immer gedacht, dass ich hier fit bin.
Aber beim Umgang mit Excel in
der Praxis hilft das Schulwissen nur bedingt“, erklärt Emily.
„Was mir am
meisten liegt, ist, mit Kunden und Kollegen zu kommunizieren“, sagt sie.
Nach
ihrem Abschluss übernommen zu werden und sich im BWL-Studium für eine leitende
Position weiterzubilden, ist derzeit ihr Traum.
Radfahrend die Region erkunden, mit ihrem Niklas
Spaziergänge durch Sanssouci oder Berlin unternehmen, gemeinsam kochen, mit
Kater Charly schmusen und ab und an ein Roland-Kaiser-Konzert sind die Dinge,
die sie sonst noch glücklich machen. Letzteres nur am Wochenende, denn um 4.45
Uhr klingelt der Wecker.
Fotos: Uwe Klemens
Alles – außer Standardarbeit Mediengestalter Leon Hohenstein ist Mediengestalter bei der Märkischen Allgemeinen
Auf dieses Buch ist Leon Hohenstein besonders stolz:
ein Märchenbuch mit dem Titel „Der Mond ist in Gefahr“. Der Einband, das
Papier, die Schrift, die Schriftgröße, die Aufbereitung der Illustrationen –
um
all das hat sich Leon Hohenstein gekümmert. Dieses „sehr aufwendige Projekt“,
bei dem er mit vielen Partnern zusammengearbeitet hat, war sein Projekt im
dritten Lehrjahr. „Ich hatte in jedem Ausbildungsjahr eine große Aufgabe“,
erklärt der 22-Jährige. Leon Hohenstein hat bei der Märkischen Allgemeinen
Zeitung eine Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print der Fachrichtung
Gestaltung und Technik gemacht. Nach dreijähriger Lehrzeit ist er im Sommer
vorigen Jahres vom Betrieb übernommen worden.
„In dieser Zeit habe ich so viel ausprobiert –
das
find ich super“, sagt der Mediengestalter.
Auf seinem Ausbildungsplan standen
beispielsweise Webdesign, das Anlegen und Pflegen von Datenbanken,
Logo-Entwicklung und Typografie.
Als Mediengestalter bei der MAZ kümmert er
sich um digitale Beilagen, Datenprüfung und darum,
dass die Fotos für die
unterschiedlichsten Produkte Druckqualität haben. Er bearbeitet Fotos auch so,
dass Gegenstände oder Personen „ausgeschnitten“ werden. Das heißt, der
Bildhintergrund verschwindet. Der Experte spricht von einem Freisteller oder auch
Teilfreisteller. Leon Hohenstein setzt technisch das um, was Redakteure und
Layouter für Zeitungsseiten oder Magazinseiten als grafische Besonderheiten
planen. „Je kreativer die Redakteure sind, desto mehr habe ich zu tun“, meint
er lachend. „Ich habe jeden Tag neue Aufgaben.“
Manchmal sei es auch ganz gut, beim Redakteur direkt
nachzufragen, welcher Bildausschnitt gewählt werden soll. Mediengestalter
müssen in der Lage sein,
mit Kollegen und Kunden schnell in Kontakt zu treten,
meint Leon Hohenstein. Sie sollten auch offen für Kritik sein. „Wir setzen
Aufträge für den Kunden um und arbeiten nicht für uns selbst“, erklärt der 22-Jährige,
der aus Deetz (Potsdam-Mittelmark) stammt. Was ihm sehr gut gefalle, stoße beim
Kunden vielleicht gar nicht auf Gegenliebe. Daher hat Leon Hohenstein für
größere Aufgaben in der Regel drei Entwürfe im Angebot: einen komplett nach den
Angaben des Kunden, einen mit einem etwas anderen Ansatz und einen als Mix aus
den ersten beiden Entwürfen.
Dann hat der Kunde die Qual der Wahl.
In seiner Freizeit fotografiert der junge
Mediengestalter viel und übernimmt für die Freiwillige Feuerwehr in Deetz,
deren Mitglied er ist, die Kommunikation auf den Social-Media-Kanälen. Auch das
gehört zu den Fertigkeiten, die er sich in der Ausbildung angeeignet hat. „Ein
gewisses technisches Verständnis sollte man in dem Beruf haben“, sagt er. Auch
wenn er meist für ein Printprodukt arbeitet, ist doch sein Arbeitsplatz voll
digital.
Zu seinem Rechner gehört ein kalibrierter Bildschirm, der die Farben
genau so wiedergibt, wie sie später im Druck erscheinen.
Zu seinem Wunschberuf ist Leon
Hohenstein, der ein Fachabitur gemacht hat,
auf einigen Umwegen gekommen. Als
die Praktika in der 9. Klasse starteten, hatte er noch keinen richtigen Plan.
Er hat sich im Restaurant-Betrieb und auf dem Bau ausprobiert. Aber das war
nichts für ihn.
Den Aha-Effekt erlebte er erst in einem Betrieb,
der T-Shirts
bedruckt. Hier arbeitete er mit Photoshop und konnte seine Kreativität
ausleben. Auf der Suche nach einer Ausbildung in der Region stieß er dann auf
die MAZ. Der Verlag sei das erste Unternehmen gewesen, das ihn zum
Vorstellungsgespräch eingeladen hat. So fing alles an. Heute arbeitet Leon
Hohenstein gerade in der Frühschicht der Tagesproduktion für die Zeitung. Er
weiß, dass um die Mittagszeit unablässig Aufträge für die Bildbearbeitung
einlaufen. Aber den Mediengestalter bringt so schnell nichts aus der Ruhe.
Fotos: Varvara
Smirnova
„Wir haben doch jeden Tag Berührung mit Medien“ Medienkauffrau – Digital/Print Wie Jasira Amiti zu ihrem Berufswunsch gekommen ist
In welcher
Abteilung sie als Nächstes zum Einsatz kommt? Jasira Amiti nimmt ihr Smartphone
zur Hand und scrollt sich durch ihren Durchlaufplan,
ihre „schlaue Liste“, wie
sie sagt. Der Verkauf steht demnächst auf dem Programm. Aber noch ist die 21-Jährige
im Vertrieb tätig. Hier kümmert sie sich zum Beispiel um Fragen, die Leser zu
ihrem Abo haben.
Jasira Amiti
macht bei der Märkischen Allgemeinen Zeitung in Potsdam eine Ausbildung zur
Medienkauffrau Digital/Print. Hier lernt sie, welche Arbeitsschritte nötig
sind, um ein E-Paper und ebenso eine gedruckte Zeitung auf den Markt zu
bringen.
Dazu gehören sowohl Marketingaktionen für das Medienprodukt als auch
das Einwerben und Platzieren von Werbeformaten online und in der Zeitung.
Es
geht um die Produktion redaktioneller Inhalte – digital und gedruckt. Und
schließlich um die pünktliche Zustellung der Tageszeitung beim Kunden.
Medienkaufleute können diese Prozesse, zu denen auch Personalfragen gehören,
organisieren und steuern. „Medien hat man überall“, sagt Jasira Amiti. „Wir
haben doch jeden Tag Berührung mit Medien – also, warum dann nicht
Medienkauffrau?“, argumentiert die Potsdamerin. Solange sie denken kann, hat
ihre Familie ein Zeitungsabo – erst Print, inzwischen digital.
Ihre
Berufswahl hat sie sich genau überlegt. Nach dem Abitur machte sie ein
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Kulturbereich. Mitten in der Corona-Zeit.
Dadurch wurde der Umgang mit digitalen Medien,
die Produktion kleiner Videos
für sie zur Normalität. Außerdem ist sie schon seit Jahren begeisterte
Hobbyfotografin. Also: Medien. Die Ausbildung zur Medienkauffrau dauert drei
Jahre. Weil Jasira Amiti Abitur gemacht hat, kann sie die Ausbildung bei der
Märkischen Verlags- und Druck-Gesellschaft mbH in Potsdam auf 2,5 Jahre
verkürzen. Die meisten ihrer Freunde hätten sich nach dem Abi für eine
Ausbildung entschieden, erzählt sie. Und zum künftigen Beruf der Potsdamerin
hatten die Freunde einige Fragen: „Medienkauffrau? Cool – bei wem? Bei der MAZ?
Und was machst du da? Schreibst du Artikel?“ „Nein. Ich verkaufe“, lautet die
einfache Antwort der 21-Jährigen.
Aus ihrer
Sicht sollten diejenigen, die sich für diesen Beruf interessieren,
„Leidenschaft für Medien mitbringen“. Sie sollten Lust haben, in den
kaufmännischen Bereich reinzugehen und „vielleicht etwas mehr Mathekenntnisse
haben als ich“, wie sie mit einem Augenzwinkern sagt. Offenheit für den Umgang
mit Kunden sei wichtig und selbstbewusstes Auftreten. Obwohl auch die
Ausbildung an sich noch gute Gelegenheiten biete, um sich als Persönlichkeit zu
entwickeln. Denn: „Man wächst ja mit seinen Aufgaben.“
Sie selbst
habe Spaß bei der Ausbildung.
„Ich fühl mich hier wohl“, sagt Jasira Amiti.
Sowohl in den Abteilungen, die sie bisher kennengelernt hat,
als auch bei der
gemeinsamen Einführungswoche mit den anderen Azubis des Medienunternehmens
Madsack in Hannover, zu dem die MAZ gehört.
Die Auszubildende will sich erst
mal alles anschauen, alle Abteilungen durchlaufen und dann entscheiden, wo sie
sich als künftige Medienkauffrau am liebsten sehen würde. „Ich will hier das
Berufsleben meistern.“
Im Vertrieb
hat sie sich zum Beispiel um die Veröffentlichung der regelmäßigen Umfragen
unter den MAZ-Lesern auf der Website MAZ-online.de gekümmert. Und demnächst im
Verkauf …
„Bisher hatte ich noch keinen direkten Kundenkontakt. Aber das wird
kommen.“ Auch darauf ist Jasira Amiti gespannt.
Jasira Amiti bringt
Leidenschaft für
Medien
mit.
Foto: Varvara
Smirnova
„Technik hat mir schon immer gelegen“ Medientechnologe – Druck Maximilian Szameitat hat eine Ausbildung zum Medientechnologen – Druck gemacht
Maximilian Szameitat weiß ganz genau, wie sich das anfühlt: Den
Schulabschluss in der Tasche, aber noch keinen richtigen Plan für die
berufliche Zukunft zu haben. „Ich habe nach meinem Abi erst mal ein
Freiwilliges Ökologisches Jahr gemacht“, erzählt der heute 26-Jährige. Er
arbeitete auf einem Biobauernhof. „Das war cool“, sagt er. Ihm wurde in dem
Jahr allerdings auch klar, dass er auf Dauer nicht draußen arbeiten möchte. Er
orientierte sich neu. „Technik hat mir immer schon gelegen“, beschreibt
Maximilian Szameitat seine Stärke. So dachte er zum Beispiel über eine
Ausbildung als Mechatroniker für Kältetechnik nach. Bis er eine Anzeige für die
Ausbildung zum Medientechnologen – Druck fand. Das wollte er sich genauer ansehen.
Maximilian Szameitat, der aus Caputh bei Potsdam kommt, erinnert sich noch ganz
genau an seinen „Schnuppertag“ in der Druckerei der Märkischen Allgemeinen
Zeitung: „Ich war am frühen Abend hier, habe die Abläufe, den kompletten Druck
miterlebt.“ Er war begeistert. „Wenn du das vorher nicht kennst – die Größe der
Maschinen…!“ Maximilian Szameitat begann 2016 seine Ausbildung bei der
Pressedruck Potsdam GmbH.
Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Medientechnologen –
Druck. Maximilian Szameitat ist nun schon seit 2019 als ausgelernter Drucker
selbst Teil der von ihm so bewunderten Abläufe. Mit der Druckvorbereitung geht
es los: Er muss berechnen,
wie viele Rollen Papier er braucht. Das hängt davon
ab, wie viele Exemplare von einer Zeitung oder einem Magazin gedruckt werden
sollen und wie viele Seiten das Produkt hat. Übrigens, wenn der Drucker
Maximilian Szameitat von Papierrollen redet, meint er Riesenrollen, die bis zu
1,6 Tonnen schwer sind.
Es müssen auch die Druckplatten für die einzelnen Seiten
hergestellt und in die Maschine eingelegt werden. Über einen Touchscreen gibt
der 26-Jährige die nötigen Parameter für den Druck ein. Und dann heißt es:
Immer wieder kontrollieren – während des gesamten Druckvorgangs. Kommt genug
Farbe auf die Seiten? Schmiert auch nichts? Liegen die Seiten der gedruckten
Zeitung perfekt übereinander – steht also keine Seite über den Rand der anderen
hinaus?
„Die optische Qualität der Zeitung hängt vom Drucker ab“, erklärt
Maximilian Szameitat. Und wenn er merkt, dass trotz aller Korrekturen an der
Steuerung der Druckmaschine immer noch zu wenig Farbe auf den Seiten ist, dann
muss er den Fehler direkt an der Maschine suchen.
Seine Lieblingsmaschine in der Druckerei der MAZ ist die
Commander CL der Koenig & Bauer AG (KBA) aus Würzburg. Sie hat zwei
Drucktürme mit insgesamt 16 Druckzylindern. Hier schießen die Papierbahnen mit
einer Geschwindigkeit von rund 12 Metern pro Sekunde durch die Maschine. Wer
sich für den Beruf des Druckers interessiert, sollte nach Einschätzung von
Maximilian Szameitat über eine gute räumliche Vorstellungskraft verfügen. Das
sei nötig, um die maschinellen Prozesse verstehen zu können. Gute Leistungen in
Physik und Mathe sind ebenfalls von Vorteil.
Maximilian Szameitat jedenfalls hat seinen Beruf gefunden.
Er schätzt die Arbeit im Team und das Erlebnis, „am Ende des Tages das fertige
Produkt in der Hand zu haben“. Damit ist die Schicht für den Drucker allerdings
noch nicht beendet. Denn auch das gehört zum Job: putzen. Nach ihrem Einsatz
müssen die Hightech-Maschinen gereinigt werden. Die Druckzylinder, die
Gummitücher, mit denen die Farbe aufs Papier gebracht wird. Einfach alles. Denn
der nächste Tag ist ein neuer Drucktag.
Fotos: Jacqueline Steiner
Auf dem Weg zum Alleskönner Spielgerätehersteller Maximilian Schultz wird Spielgerätehersteller und erlernt dafür gleich vier verschiedene Handwerke.
Maximilian
Schultz macht eine einzigartige Ausbildung. Bei der Spiel-Bau GmbH mit Sitz in
Klein Kreutz hat er jüngst begonnen, Spielgerätehersteller zu lernen. Das geht
auch nur dort, denn:
„Den Ausbildungsberuf haben wir erfunden“,
erzählt
Elisabeth Wennrich aus der Personalabteilung überraschend. Um die großen
Spielgeräte mit den verschiedenen Komponenten zu bauen, müssen diverse Gewerke
ineinandergreifen. Alleskönner sind gefragt. Also lernen die Ausbildenden zum
Spielgerätehersteller vier Handwerksberufe in einem. Sie sind in der
Schlosserei, Tischlerei, Seilerei und Malerei tätig.
Für
Maximilian Schultz eine tolle Chance,
da er handwerkliches Arbeiten liebt.
„Das
habe ich von meinem Vater“, sagt der 18-Jährige, dessen Geschick nicht nur in
der Ausbildung gefragt ist, sondern auch zu Hause oder von Nachbarn gern in
Anspruch genommen wird, wie er berichtet.
Dennoch
wollte der Havelstädter erst im sozialen Bereich seine Ausbildung machen, hat
dazu nach dem Hauptschulabschluss ein Freiwilliges Soziales Jahr im Pflegeheim
absolviert. „Das war aber nicht das Richtige“, stellt er fest. Bei der Suche
nach Alternativen stieß er auf die Anzeige von Spiel-Bau und war begeistert von
den Aussichten. „Ich freue mich, wenn Kinder sich freuen“, begründet Maximilian
Schultz seine Wahl.
Seit
1991 sorgt Spiel-Bau bereits für viel Freude,
baut Kinderspielplatzgeräte und
Stadtmobiliar. Rutschen, Klettergerüste, Schaukeln: Was genau und wie viel ein
Gerät kann, wird dabei auf die Kundenwünsche abgestimmt. „Wir haben nie
Standard“, macht Elisabeth Wennrich klar.
Weil die Geräte häufig eine
Kombination aus Holz, Edelstahlelementen, Seilen und natürlich buntem Look
sind, kommen die Gewerke bei der Spielgeräteherstellung zusammen.
Seit
dem 1. August 2022 lernt nun also auch Maximilian Schultz, wie das geht. In der
ersten Woche hat er zunächst in alle Werkstätten reinschnuppern können. „Die
Schlosserei hat mir richtig Spaß gemacht“, sagt er über diesen ersten Einblick.
Aktuell ist er in der Seilerei tätig, übt das Spleißen, Knüpfen und Ablängen
von Seilen. „Das ist handwerklich sehr anstrengend, aber wenn du dich
reinfuchst, geht das gut“, ist der Azubi überzeugt.
Insgesamt
drei Monate bleibt er in der Seilerei,
dann wechselt der junge Mann ins nächste
Fach. Technik und Finish (Farbe) nehmen je zwei Monate in Anspruch, Holz und
Metall werden jeweils acht Monate gelehrt, bevor sich die Lehrlinge im letzten
Jahr auf ihren Favoriten spezialisieren.
Zur
Berufsschule gehen die künftigen Spielgerätehersteller nicht, sie haben
theoretischen Unterricht im Haus. Zusätzlich gibt es pro Jahr drei
Schulungswochen: einen Metallkunde-Lehrgang bei der Spema Spezialmaschinenbau
sowie einen Kurs zum TSM (Tischler-Schreiner-Maschinen)-Schein beim
VHS-Bildungsnetzwerk. Der einzigartige Ausbildungsberuf ist der IHK bekannt und
an deren Richtlinien angepasst. Eine staatliche Anerkennung wird angestrebt.
Der Abschluss erfolgt mit internen theoretischen Prüfungen in allen Fächern
sowie dem finalen Bau eines eigenen Spielgerätes.
Die Chance, danach weiter bei
Spiel-Bau zu arbeiten, liegt bei 100 Prozent, können die Spielgerätehersteller
schließlich jeden hier notwendigen Handwerksberuf in Personalunion abdecken.
Bis
zu dieser Übernahme liegen vor Maximilian Schultz noch beinahe die kompletten
drei Ausbildungsjahre.
Er ist jedoch bereits überzeugt, dass ihn der Job
glücklich machen kann, weil er so praktisch und abwechslungsreich ist. „Es ist
jedes Mal etwas anderes“, freut er sich über seine Arbeitstage.
Die beginnen um
6 Uhr morgens und dauern bis 16 Uhr an. Bei Spiel-Bau gilt die Vier-Tage-Woche.
An seinen langen Wochenenden ist Maximilian Schultz viel unterwegs. Wenn er
dabei Vandalen auf Spielplätzen erwischt, lässt er das nicht auf sich beruhen.
„Ich gehe da hin und rede mit denen, weil ich jetzt weiß, wie viel Arbeit in
den Spielgeräten steckt“, sagt der angehende Spielgerätehersteller.
Foto: Jacqueline Steiner
mazubi digital Impressum
mazubi digital Impressum
Impressum
Herausgeber:
Märkische Verlags- und Druckgesellschaft mbH Potsdam
Friedrich-Engels-Str. 24
14473 Potsdam
Telefon: +49 (0)331-2840-0
E-Mail: mazubi@maz-online.de
Internet: www.maz-online.de/ausbildung
www.maz-job.de/ausbildung
Redaktion: Dr. Ute Sommer (verantwortlich)
Gerald Dietz, Maria Kröhnke, Ulrich Nettelstroh
Titelfoto: Ennie Brandt
Layout/ Grafik: Märkische Verlags- und Druckgesellschaft mbH Potsdam, Katharina Ibendorf, EBV
Vermarktung: Ingo Höhn (verantwortlich)